Tranquillo

Jonathan Jäggi, Schweiz, 2018o

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Der junge Partyveranstalter Peter wohnt und lebt, wie man es von einem Insider der Clubszene im Zürcher Kreis 4 erwartet: schicke Hochhaus-Wohnung in der Hardau, coole Freundin auf mittlerer Distanz, nächtliche Dachterrassengespräche mit seinen Kumpels über Sex und Liebe, das richtige oder das falsche Leben. Ein Tinnitus bringt ihn aus dem Tritt, Partys und Freundin werden zur Bürde, Peter verdrängt und hadert, geht mit seinem Selbstmitleid seinerseits allen massiv auf den Keks. Zeit für ein Timeout und ein paar neue Erfahrungen.

"Cinéma copain" ohne öffentliches Fördergeld, mit umso mehr selbstlosem Einsatz aller Beteiligter, die dafür mitreden dürfen: Das hat in der Schweiz Tradition seit der Genfer Groupe cinq, zieht sich durch die Debüts der Zürcher 80er-Generation, die Berner Szenefilme, hat dramaturgisch viel handgestricktes und atmosphärisch viel dichtes Befindlichkeitskino hervorgebracht. Jonathan Jäggi, zu Beginn seines Erstlingsprojekts gerade 22 und filmisch unerfahren, dürfte im doppelten Sinn einer der jüngsten in dieser langen Entwicklungslinie sein. Der Newcomer hat ein gutes Ohr für Sprache seiner Mitmillenials, hat eine überzeugende Besetzung und zusammen mit seinem Kameramann unaufgeregte und deshalb stimmige Bilder zwischen Tag und Traum gefunden. Ein Generationenporträt? Das wäre vielleicht zuviel gesagt, zuviel verlangt von dieser ersten Talentprobe, doch eine schöne Momentaufnahme ist es schon.

Andreas Furler

Galerieo

Neue Zürcher Zeitung, 10.04.2018
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Tages-Anzeiger, 18.09.2017
«Im Kreis 4 gibt es viele Charakterköpfe»

Lucien Woodtli hat ein Jahr lang die Langstrasse und ihre Bewohner fotografiert. Sein Bildband: eine letzte Momentaufnahme des Quartiers.

Von David Sarasin

Während der Arbeit an Ihrem Buch haben Sie viele Kreis-4-Bewohner getroffen. Was ist typisch für sie?

Es gibt viele Charakterköpfe im Quartier, so Macher-Typen, die ich an anderen Orten weniger angetroffen habe. Zudem würde ich die Kreis-4-Bewohner als sehr offen, freundlich und spontan beschreiben. Es gibt eine grosse Durchmischung von Kulturen und Ideologien im Quartier. Und seine Bewohner können gut damit leben.

War dieser Eindruck der Grund für ein Buch?

Es war der Kreis 4 mit den Lichtern und den vielen Leuten. Als ich vor 4 Jahren nach Zürich zog, war ich oft mit dem Notizblock unterwegs und habe irgendwelche Leute darin etwas zeichnen lassen. Irgendwann wusste ich nicht mehr, welche Skizze von wem stammt, also kam mir die Idee mit den Polaroids. Im Buch habe ich das kombiniert.

War es leicht, die Protagonisten vor die Linse zu bekommen?

Meistens schon. Und wenn ich eine Absage erhielt, war sie in der Regel freundlich. Es gab aber auch kompliziertere Situationen. Mit der Polizei war es kompliziert, der Beamte meldete sich kurz vor der Deadline. Und einer konnte nicht schreiben, was ich erst merkte, als ich ihn um eine Widmung bat.

Wie kam das Buch bei den Protagonisten an?

Sehr gut, es kamen sehr viele Leute zur Vernissage. Es gab vor Ort auch einen Tätowierer, der anbot, den Leuten die Zeichnungen und Skizzen im Buch zu tätowieren. Fast 20 Leute haben davon Gebrauch gemacht und nun eine dieser Skizzen für immer auf der Haut.

Ein Drittel der abgelichteten Personen ist aus dem Nachtleben. Sogenannte Szenevögel.

Ich verkehre an Orten, an denen diese Leute präsent sind. Sie gehören aber auch zur generellen Stimmung an der Langstrasse, das Quartier ist ja geprägt vom Nachtleben. Ich achtete aber darauf, das ganze Spektrum abzubilden.

Wer fehlt sind die neuen Bewohner des Kreis 4. Etwa jene, die in der Europaallee eingezogen sind.

Ich wollte das Quartier so abbilden, wie ich es wahrnehme. Und zur Europaallee habe ich sehr wenig Bezug. Ich habe mir schon überlegt, etwa Rolf Hiltl noch reinzunehmen. Doch schliesslich entschied ich mich dafür, eine Momentaufnahme zu machen, das andere ist vielleicht die Zukunft. Die wird aber weniger interessant.

Was sagen Sie zum Vorwurf, mit dem Buch die angesagte Langstrasse noch mehr zum Hype zu machen?

Ich habe den Hype zu Beginn der Arbeit gar nicht wahrgenommen. Klar, das Quartier verändert sich, nur schon in der Zeit, seit ich hier wohne. Meine Gespräche mit den Leuten haben diesen Eindruck verstärkt. Während meiner Arbeit dachte ich oft, dieses Buch könnte eine letzte Momentaufnahme der alten Langstrasse sein.

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Lucien Woodtli, 18.09.2017
© Alle Rechte vorbehalten Lucien Woodtli. Zur Verfügung gestellt von Lucien Woodtli Archiv
Tranquillo, 19.01.2019
© Alle Rechte vorbehalten Tranquillo. Zur Verfügung gestellt von Tranquillo Archiv
cineuropa.org, 05.02.2018
© Alle Rechte vorbehalten cineuropa.org. Zur Verfügung gestellt von cineuropa.org Archiv
Über Tinnitus
Klaus Heblich, Helmuth Riedl / SWR
de / 25.04.2015 / 34‘34‘‘

Gesichter der Langstraße: Der Türsteher
Kamil Biedermann / Vice
de / 27.09.2017 / 2‘15‘‘

Interview mit Selina Späni, Produktionsleiterin und Produzentin
Von / SRF
de / 07‘08‘‘

Radiosendung zu "Tranquillo"
Von / SRF
de / 27‘47‘‘

Filmdateno

Genre
Drama, Komödie
Länge
71 Min.
Originalsprache
Schweizerdeutsch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung6.2/10
IMDB-User:
6.2 (37)
Cinefile-User:
< 3 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen q

Cast & Crewo

Tobias BienzPeter
Sandra ZellwegerLouise
Joel SinghKarim
MEHR>

Bonuso

iGefilmt
Über Tinnitus
SWR, de , 34‘34‘‘
s
Gesichter der Langstraße: Der Türsteher
Vice, de , 2‘15‘‘
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gGeschrieben
Besprechung Neue Zürcher Zeitung
Susanne Ostwald
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Über Zürichs Kreis 4 (Interview mit Fotograf Lucien Woodtli)
Tages-Anzeiger / David Sarasin
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Die Fotos von Lucien Woodtli aus dem Kreis 4
Lucien Woodtli / Lucien Woodtli
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Offizielle Seite zum Film
Tranquillo / Jonathan Jäggi
s
Besprechung cineuropa.org
Muriel Del Don
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hGesprochen
Interview mit Selina Späni, Produktionsleiterin und Produzentin
SRF / de / 07‘08‘‘
s
Radiosendung zu "Tranquillo"
SRF / de / 27‘47‘‘
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