Sully
Clint Eastwood, USA, 2016o
Am 15. Januar 2009 wurde Chelsey B. Sullenberger in den USA zum Helden. Mit seinem Airbus A320 musste "Sully" eine Notwässerung auf dem Hudson River in New York durchführen. Ein Schwarm Vögel war in das Triebwerk des Fliegers geraten und hatte für einen Ausfall gesorgt. Alle 155 Personen überlebten die Notlandung nahezu unverletzt und trotzdem musste der Pilot bei den nachfolgenden Untersuchungen um seinen guten Ruf als erfahrener Pilot fürchte. (TMDB)
Clint Eastwood, der alte Wertkonservative, inszeniert diese Geschichte als tadelloses Filmkonstrukt. Es feiert in Sullenberger (Tom Hanks) die strahlende, zum Heldentum bestimmte Durchschnittlichkeit. Es lobt den individuellen Mut. Es preist das grosse, solidarische Amerika, in dem die einfachen Bürger einen Helden erkennen, wenn sie ihn sehen, und nur die elitären Grosskopferten darauf aus sind, das Strahlende zu schwärzen. Und so behäbig, wie es preist, lobt und feiert, macht es ein bisschen müde.
Christoph SchneiderTom Hanks spielt den Piloten Chelsey B. Sullenberger, der im Januar 2009 eine Linienmaschine auf dem Hudson notlandete und allen 155 Passagieren das Leben rettete. In seinem sehr großen Film zeigt der sehr große Clint Eastwood die Heldentat als Beinahekatastrophe und den amerikanischen Helden als Gespenst. Denn einmal zur Legende geworden kann man nur noch vergessen werden.
Philipp StadelmaierGalerieo





