A Pigeon Sat on a Branch Reflecting on Existence
Roy Andersson, Schweden, 2014o
Die Scherzartikelverkäufer Sam und Jonathan wollen den Menschen mit ihren Produkten Freude bereiten. In ihren Verkaufskoffern befinden sich die Klassiker unter den Scherzartikeln: Vampirzähne, Lachsäcke und Monstermasken. Ihr Geschäft läuft schleppend, da sie beide keine großen Verkaufstalente sind und ständig darüber im Zwist liegen, mit welcher Strategie sie ihre Produkte präsentieren sollen.
Wobei der Kaurismäki-Vergleich durchaus ungerecht ist. Roy Andersson hat als Autor und Regisseur seinen eigenen originellen, komödiantischen Kopf: als ein strenger Stilist der wildesten Skurrilität und als existenzphilosophischer Realist des Absurden. Selten hat man so gelacht über das Leben, das eigentlich zum Weinen ist.
Christoph SchneiderDie schwermütige Welt des schwedischen Regisseurs Roy Andersson ist einzigartig. In einer Sekunde willst du dir den Strick nehmen, in der nächsten lachst du laut auf. Seine unbewegte Kamera zeigt lebende Gemälde aus Alltagsabsurdität, Existenzangst, Verlorenheit und Horror - jedes ein Kunstwerk. Besondere Kennzeichen: wächserne Gesichter im grünlichen Neonlicht vor grauer Tapete. Eine klassische Story gibt es nicht, aber zwei erfolglose Scherzartikelverkäufer tauchen immer wieder auf. In Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.
Tobias KniebeUn pigeon perché sur une branche se révèle être un petite perle d’humour noir qui dépeint en une trentaine de scènes les comportements humains, entre pathétique et absurde, avec un trait lucide, souvent ironique, mais jamais méprisant.
Marianne Renaud