Victoria
Sebastian Schipper, Deutschland, 2015o
Dieser Spielfilm erzählt in einer einzigen, ungeschnittenen Einstellung vom Mädchen Victoria, einer Spanierin in Berlin, die vier jungen Männern hilft, eine Bank zu überfallen, und in zweieinviertel Stunden zwischen Dämmerung und Tag mehr riskantes Leben erlebt als je zuvor und wahrscheinlich auch danach. (Züritipp)
Es scheint aber trotzdem, als habe ein logistisch sehr begabter Regisseur eine reizvolle dramaturgische Idee mit einem Drama verwechselt. Dringender und echter als ein anständig geschnittener Fernsehkrimi ist diese Geschichte auch nicht. Man erkennt darin deutlich den Unterschied zwischen Kunststück und Kunst.
Christoph SchneiderDieser Film wird mit einer klaren Ansage geliefert: Alles ist hier am Stück gefilmt, zwei Stunden und zwanzig Minuten lang, ohne einen einzigen Schnitt und eine einzige Pause. Sebastian Schipper erzählt die Story eines Berliner Tagesanbruchs, einer aufkeimenden Liebe (Frederick Lau und Laia Costa) und eines verzweifelten Raubüberfalls. Seine Schauspieler und sein Kameramann wachsen dabei über sich selbst hinaus - und das irre Experiment beweist: Filmschnitt ist tatsächlich eine Kunst für Weicheier.
Tobias KniebeGalerieo



