Men & Chicken

Anders Thomas Jensen, Dänemark, Deutschland, 2015o

s
vzurück

Elias und sein Bruder Gabriel erfahren, dass ihr Vater gar nicht ihr Erzeuger ist. Als sie den richtigen Vater aufspüren wollen, treffen sie drei weitere Brüder, die mit Hühnern hausen. Gestrandet im verwahrlosten Anwesen ihres echten Vaters, umgeben von reihenweise grotesken ‚Haustieren‘ und ihrer animalischen Neuverwandtschaft, kommen Gabriel und Elias den Umständen ihrer eigentlichen Herkunft immer näher.

Sie wirkt in ihrer makabren Verzerrung schon fast etwas routiniert, Anders Thomas Jensens Unsittenkomödie mit den Gesichtern aus «Adam's Apples». Den unfassbaren Witz jenes Films kann sie kaum übertreffen, da sie motivisch zu wenig konzentriert ist. Aber dafür läuft der Familienfilm am Ende auf einen weit weniger fassbaren Horror zu.

Pascal Blum

Ein ehemaliges Beelitzer Lungensanatorium als Hort für die finsteren Geister medizinischer Experimente und eine große Tafel, die wie ein opulentes Vanitas-Gemälde anmutet. Wie schon in früheren Regiearbeiten erschafft das dänische Drehbuch-Wunderkind Anders Thomas Jensen auch in seinem vierten eigenen Spielfilm eine hermetisch geschlossene, aus der Zeit gefallene Welt, in der die Regeln der modernen Zivilisation komisch absurd ausgehebelt sind. Und Mads Mikkelsen spielt mit Hasenscharte und Schnauzer einen von fünf ziemlich degenerierten Brüdern, die man ins Herz schließt, obwohl sie sich sehr seltsam verhalten.

Anke Sterneborg

Wenn die Natur in einer Familie so unterschiedliche Subjekte wie einen vergeistigten Evolutionspsychologen (David Dencik) und einen sexsüchtigen Nichtsnutz (Mads Mikkelsen) hervorbringt, und wenn diese beiden disharmonischen Geister dann noch auf einer dänischen Insel auf ihre zuvor unbekannten Brüder, eine Horde zurückgebliebener Raufbolde, treffen, dann bewegen wir uns im skurrilen Universum des Oscarpreisträgers Anders Thomas Jensen. Wie schon «Adams Äpfel» zieht auch «Men & Chicken» seine Energie aus Tabus, deren Drastik sich in Lächerlichkeit verkehrt: Tod, Verwahrlosung und Inzest geben Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele. Sie auszuhalten, sich ihnen zu stellen, erfordert den Mut zur Komik, wodurch der Bruch mit gängigen Erwartungen gesucht wird. Da sich am Ende dieses bizarren Werks ein düsteres Menschenexperiment offenbart, dessen Kern noch über «Frankenstein» hinausgeht, erweist sich das Lachen als die einzige Form, dem Abnormen souverän zu begegnen.

Hay.

There are some films that wear their weirdness slightly desperately, like a novelty tie or a desk sign reading “You don’t have to be mad to work here…” These films tend to underline their wackiness with a score written in the musical equivalent of Comic Sans font. Other films – and this twisted Danish drama is one such – favour a disconcertingly deadpan approach. Anders Thomas Jensen is unnervingly matter of fact about the birthright of semi-estranged brothers Elias (Mads Mikkelsen), a dimwitted compulsive masturbator, and Gabriel (David Dencik), an intellectual with an over-pronounced gag reflex. And that approach, combined with the high quality of both the performances and the facial prosthetics, results in a darkly comic dysfunctional family drama rather than the carnival of grotesquery it could have been.

That’s not to say that there isn’t a whole array of unsavouriness on display when Elias and Gabriel track down the father and half brothers that they only recently discovered they have. The residents of an abandoned asylum filled with homemade cheese, random livestock and horrifically botched attempts at taxidermy, the half brothers Josef, Gregor and Franz hold the key to certain mysteries about Elias and Gabriel’s background. Playing out to an off-kilter waltz motif on the score, the film takes us to some very dark places indeed.

Wendy Ide

Galerieo

16.06.2015
© Alle Rechte vorbehalten Filmbulletin. Zur Verfügung gestellt von Filmbulletin Archiv
30.06.2015
© Alle Rechte vorbehalten Süddeutsche Zeitung. Zur Verfügung gestellt von Süddeutsche Zeitung Archiv
Spiegel Online, 30.06.2015
© Alle Rechte vorbehalten Spiegel Online. Zur Verfügung gestellt von Spiegel Online Archiv
Empire Online, 10.07.2016
© Alle Rechte vorbehalten Empire Online. Zur Verfügung gestellt von Empire Online Archiv
Variety, 16.07.2015
© Alle Rechte vorbehalten Variety. Zur Verfügung gestellt von Variety Archiv
critikat.com, 27.03.2022
© Alle Rechte vorbehalten critikat.com. Zur Verfügung gestellt von critikat.com Archiv
Interview with Anders Thomas Jensen
/ serienjunkies.de
en / 02.07.2015 / 06‘15‘‘

Q&A with Mads Mikkelsen
/ Reykjavik International Film Festival
en / 04.10.2018 / 03‘47‘‘

Interview mit Mads Mikkelsen & Anders Thomas Jensen
/ filmstarts.de
de en / 11.01.2017 / 5‘08‘‘

Filmdateno

Originaltitel
Mænd & høns
Genre
Komödie, Drama
Länge
104 Min.
Originalsprache
Dänisch
Bewertungen
cccccccccc
ØIhre Bewertung6.5/10
IMDB-User:
6.7 (14882)
Cinefile-User:
6.0 (4)
KritikerInnen:
< 3 Stimmen q

Cast & Crewo

Mads MikkelsenElias
Nikolaj Lie KaasGregor
David DencikGabriel
MEHR>

Bonuso

iGefilmt
Interview with Anders Thomas Jensen
serienjunkies.de, en , 06‘15‘‘
s
Q&A with Mads Mikkelsen
Reykjavik International Film Festival, en , 03‘47‘‘
s
Interview mit Mads Mikkelsen & Anders Thomas Jensen
filmstarts.de, de en, 5‘08‘‘
s
gGeschrieben
Besprechung Filmbulletin
Marian Petraitis
s
Besprechung Süddeutsche Zeitung
Anke Sterneborg
s
Interview mit Mads Mikkelsen
Spiegel Online / Andreas Borcholte
s
Besprechung Empire Online
David Parkinson
s
Besprechung Variety
Peter Debruge
s
Besprechung critikat.com
Axel Scoffier
s
Wir verwenden Cookies. Mit dem Weitersurfen auf cinefile.ch stimmen Sie unserer Cookie-Nutzung zu. Mehr Infos in unserer Datenschutzerklärung.