Game Over - Der Fall der Credit Suisse

Simon Helbling, Schweiz, 2025o

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Am 19. März 2023 geschieht das Unvorstellbare: Nach einem historischen Banken-Run kracht die Credit Suisse, Sinnbild für Stabilität und Sicherheit, in sich zusammen. Die als weltweit systemrelevant eingestufte Schweizer Grossbank, die sich in der Werbung mit beliebten Sport-, Film- und Musikstars schmückt, hat im Hintergrund mit Steurflüchtlingen und Diktatoren gearbeitet, im Investment-Banking Milliarden verzockt und ihren Chefs dennoch abwerwitzige Vergütungen zugesprochen. Wie konnte es soweit kommen?

Eines vorweg: In ästhetischer Hinsicht ist diese Skandalchronik der zweitgrössten Schweizer Bank, die 2023 nach einem dramatischen Ban Run für einen Spottpreis an die UBS ging, alles andere als ein Wurf. Die befragten Expert:innen werden teils aus bizarren Blickwinkeln gefilmt, ihr Umfeld digital verschleiert, als ob man lauter Whistleblower an anonymisierten Schauplätzen befragt hätte. Reisserische Grafiken mit den aufsummierten Vergütungen, Aktienverlusten und hypothetisch verzockten Mannjahren der einschlägig bekannten CS-Chefs werden so kurz eingeblendet, dass man sie kaum lesen kann, nächtliche Drohnenaufnahmen vom Paradeplatz beharrlich mit abgedroschenen Lichteffekten aufgepeppt. Dabei hätte der Film die Effekthascherei gar nicht nötig. Sec und stringent rollen der Tamedia-Bankenspezialist und Drehbuchautor Arthur Rutishauser sowie ein Journalist der Financial Times und eine Standford-Professorin auf, wie die damalige SKA schon in der Chiasso-Affäre der 1970er die ersten paar hundert Millionen mit den illegalen Praktiken einer einzigen Filiale vernichtete und wie ab der Deregulierung der 1980er Jahre immer höhere Summen im Investment-Banking oder dem schliesslich drakonisch geahndeten Geschäft mit Steuerflüchtlingen verspielt wurden. Zahlreiche weitere Fachleute und einstige Mitarbeiter:Innen komplettieren diesen Chor über die Gier und den Grössenwahn, die Arroganz und die Unbelehrbarkeit in den Teppichetagen der Bank. Ob die eindrücklich aufgetürmten Management-Versagen wirklich die Sargnägel der CS waren, kann man als Laie kaum beurteilen, zuletzt begreift man nach wie vor nicht ganz, warum die Nationalbank die finale Vertrauenskrise der CS-Kund:innen nicht mit der Zusage unbegrenzter Liquidität abwenden konnte. Auf alle Fälle kommt man mit der leisen Genugtuung aus dem Film, dass die Abzocker heute alle am Pranger stehen – während der Coporate-Governance-Heiligenschein, den sich die nachgerückten UBS-Könige verleihen, eher leises Unbehagen hinterlässt.

Andreas Furler
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Synchrontitel
Game Over - La chute de Crédit Suisse FR
Genre
Dokumentarfilm
Länge
100 Min.
Originalsprachen
Deutsch, Englisch
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Simon HelblingRegie
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