Bad Boys: Ride or Die

F Watchlist

Zum vierten Mal bewirtschaftet der US-Produzent Jerry Bruckheimer, der das Firmenlogo (zwei fusionierende Blitze) noch immer mit seinem längst verstorbenen Partner Don Simpson teilt, die Erfolgsformel vom arrivierten schwarzen Cop-Gespann (Will Smith und Martin Lawrence), das sich mit Geballer, Gezänk und komischen Einlagen vor der coolen Kulisse Miamis gegen allerlei Bad Guys behauptet, die ihrerseits über erstaunliche Ressourcen verfügen. Wie immer, wenn eine Formel eigentlich ausgereizt ist und die Stars der lukrativen Sache allmählich müde sind, finden sich die härtesten Gegner in den eigenen Reihen: Die Verleumdungskampagne eines Drogenkartells zieht den verstorbenen Chef der beiden gutartigen Bad Guys in den Dreck (die Ratte im Justizapparat ist gewohnt leicht erkennbar am aalglatten Gehabe), Marcus glaubt sich nach einem Herzinfarkt unsterblich, Mike leidet an Panikattacken, die primär dramaturgisch motiviert sind. Auch mit den komödiantischen Einlagen tun sich die Drehbuchautoren eher schwer, etliche Pointen werden umständlich aufgegleist, dann arg strapaziert; dafür bieten die Actionszenen die fachgerechte Zerlegung eines Nachtclubs, eines für Polizistensaläre beachtlichen Eigenheims und eines Ferienresorts, dessen Architektur nichts Besseres verdient hat. Äusserlich wirkt das Heldenduo in seinem dreissigsten Dienstjahr immer noch alterslos, doch unverkennbar wird schon die Wachablösung durch ein kampfstarkes Sohn/Schwiegersohn-Gespann aufgegleist. Man konstatiert es mit leiser Wehmut, denn zwei Stunden vergnüglichen Flachsinns bieten die Original-Bad-Guys noch immer.