Tatami

Guy Nattiv, Zar Amir Ebrahimi, Georgien, USA, 2024o

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Die iranische Judoka Leila und ihre Trainerin reisen zur Judo-Weltmeisterschaft im georgischen Tiblissi, um die erste iranische Goldmedaille zu holen. Auf halbem Weg zum Titel, erhalten sie ein Ultimatum der Islamischen Republik: Leila soll eine Verletzung vortäuschen und damit es zu keiner Begegnung mit einer israelschen Sportlerin kommt. Leila weiss, dass nicht nur ihre eigene Freiheit auf dem Spiel steht, sondern auch diejenige ihrer Familie. Was soll sie tun?

Der gebürtige Israeli Guy Nattiv, der seit 2015 in den USA lebt, hat schon mit Skin (2018) und Golda (2023) gezeigt, dass er sich auf Stoffe mit vertrackten menschlichen und politischen Konflikten versteht. Für Tatami hat er sich beim Schreiben und Inszenieren mit der iranischen Schauspielerin und Produzentin Zar Amir Ebrahmi zusammengetan, die man bei uns vom Psycho-Polithriller Holy Spider und von der Titelrolle im Patriarchatsdrama Shayda kennt. Unter Geheimhaltung hat das Duo im georgischen Tiblissi die Geschichte einer fiktiven iranischen Judoka inszeniert, die echten Sportler:innen und deren Ringen mit dem Mullahregime nachempfunden ist: Bei den Judo-Weltmeisterschaften sind eine hochmotivierte iranische Kämpferin und ihre Trainerin auf bestem Weg in die Viertelfinals, als ihnen das Regime das Ausscheiden wegen angeblicher Verletzung befiehlt, weil es später zur Begegnung mit einer israelischen Sportlerin kommen könnte. Die Trainerin gehorcht, als der Druck steigt, die Sportlerin hingegen weigert sich und bringt damit auch ihre Liebsten zu Hause in Gefahr. Die Eskalationsstufen des Dramas sind uns aus der Realität oder vom Kino geläufig, werden vom Regiegespann in schmucklosen Schwarzweissbildern und beegendem 4:3-Format aber so packend in Szene gesetzt, dass einen der Film mit seinem Pendeln zwischen sportlichem und menschlich-politischem Ringen keinen Moment loslässt. Clever dabei, wie die sich ausweitenden Kämpfe in der Arena zu Spiegeln des inneren Aufruhrs werden, besonders gelungen der doppelte Bruch mit der erwarteten Dramaturgie im Halbfinal. Die absehbaren symbolhaften Gesten des Aufbegehrens haben dabei inmer handfeste praktische Gründe. So geht Drama!

Andreas Furler

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Filmdateno

Genre
Drama, Krimi/Thriller, Mystery
Länge
105 Min.
Originalsprachen
Farsi, Englisch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung7.5/10
IMDB-User:
7.5 (1763)
Cinefile-User:
< 3 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen

Cast & Crewo

Arienne MandiLeila Hosseini
Zar Amir EbrahimiMaryam Ghanbari
Jaime Ray NewmanStacey Travis
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