Ferrari

Michael Mann, USA, Italien, GB, 2023o

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Im Sommer 1957 befindet sich der italienische Autohersteller und ehemalige Rennfahrer Enzo Ferrari in einer schweren Krise. Seine Firma, die er zusammen mit seiner impulsiven Frau Laura aufgebaut hat, steht kurz vor dem Bankrott, seine Ehe ist überschattet von der Trauer um den kürzlich verlorenen Sohn, und seine Frau findet heraus, dass er seit Jahren nicht nur eine Geliebte, sondern mit dieser auch einen zweiten Sohn hat. Während Ferrari im Privaten zaudert, setzt er beruflich alles auf eine Karte: die berühmte Mille Miglia, ein 1000-Meilen-Rennen quer durch Italien, mitten durch Dörfer und Städte. Ein neuer Fahrer ist dabei sein grösster Trumpf.

Den Amerikaner Michael Mann kennt man seit den frühen 1980er Jahren vor allem als Regisseur durchstilisierter Thriller wie Thief, Heat und Miami Vice. Ob der Coolness dieser Filme geht gern vergessen, dass ihre Helden Besessene sind, die einen ernormen Preis für ihre Obsessionen zahlen – und andere bedenkenlos mitzahlen lassen. Dies gilt auch für Manns neusten Maniac, den Ex-Rennfahrer, Autobauer und Rennstall-Betreiber Enzo Ferrari (1898–1988). Manns Biopic konzentriert sich auf die wenigen Monate im Sommer 1957, als Ferraris Firma praktisch bankrott war und unbedingt einen Sieg im Langstreckenrennen Mille Miglia brauchte, während seine Frau seiner langjährigen Liebschaft und zweiten Vaterschaft auf die Schliche kam. Die klassische Heldengeschichte von einer Rettung in äussester Bedrängis aus eigener Kraft und vom damit verbundenen inneren Wachstum stellt der Film konstant in Frage: Im Rennfahrer-Plot reihen sich kleine und grosse Katastrophen, im Privaten bleibt der lavierende Patriarch seiner impulsiven Frau (Penélope Cruz), seiner geduldigen Geliebten (Shailene Woodley) und letztlich wohl sich selber ein Rätsel. Gerade das aber macht den Film ungewöhnlich. Mann gibt nicht vor, Ferrari zu durchschauen. Seine Kamera tastet sich buchstäblich an den Titelhelden heran, und Adam Driver gibt ihn mit einer berückenden Mischung von Verschlossenheit, Schroffheit und Verletzlichkeit. Woodley als die Geliebte kommt zu kurz, Cruz hat fulminante Auftritte, doch Ferrari ist Drivers Film.

Andreas Furler

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Filmdateno

Genre
Drama, Historisch
Länge
131 Min.
Originalsprachen
Italienisch, Englisch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung6.2/10
IMDB-User:
6.4 (58366)
Cinefile-User:
5.1 (8)
KritikerInnen:
6.2 (5) q

Cast & Crewo

Adam DriverEnzo Ferrari
Penélope CruzLaura Ferrari
Shailene WoodleyLina Lardi
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