Howards End
James Ivory, Japan, GB, USA, 1992o
Margaret Schlegel und ihre Schwester Helen lernen zwei Paare kennen: einen wohlhabenden, konservativen Industriellen und seine Frau sowie einen Mann aus der Arbeiterklasse und seine Geliebte. Die Schicksale und Unglücke dieser drei Familien und die unterschiedlichen Lebenswege der beiden Schwestern sind mit dem Besitz von Howards End, einem geliebten Landhaus, verbunden.
Es gibt zwei Gespräche in Howards End zwischen Henry Wilcox, einem wohlhabenden Geschäftsmann, und Margaret Schlegel, die seine zweite Frau wird. Das erste ist vergnüglich, das zweite verzweifelt, und in ihnen drückt sich das unterschwellige Thema des Films aus: Die Unmöglichkeit, dass zwei Menschen mit grundlegend verschiedenen Werten wirklich kommunizieren können. Um diese Gespräche herum entwickelt sich eine Geschichte um die verlässlichen Themen der britischen Literatur um 1900: Klasse, Vermögen, Familie, Heuchelei und Grundeigentum. (…) Was Helen rasend macht – und mit ihr das Publikum – ist die Tatsache, dass ‹männlich› und ‹wohlhabend› zu Privilegien berechtigt, die Armen und Frauen verwehrt bleiben. (…) Leonard darf nicht gestattet werden, sich aufzuführen, wie es Henry zusteht, denn – na ja – Leonard ist arm, und so ist das nun mal.
Roger Ebert