Las Toreras

Jackie Brutsche, Schweiz, 2023o

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Trotz schwerer Kindheit hat Jackie ihr Glück als Künstlerin gefunden. Als sie die dunkle Vergangenheit einholt, macht sie sich mit ihrer Kunstfigur Jack Torera auf den Weg, um das Unglück ihrer psychisch kranken Mutter zu enträtseln, das ihre Kunst zwar inspiriert, aber ihre Familien in der Schweiz und in Spanien entzweit hat.

Die Mutter von Jackie ist eine Spanierin, die nach Zürich zog, als sie Jackies Vater, einen Schweizer Psychologen, heiratete. Erinnerungen an sie hat jedoch höchstens Jackies älterer Bruder, da die Mutter bereits psychisch krank und oft in Kliniken war, als die Geschwister noch kleine Kinder waren. 1987 nahm sie sich dann das Leben. Die Regisseurin, Künstlerin, Musikerin und Performerin Jackie Brutsche geht in diesem originellen Dokumentarfilm dieser schmerzlichen Biografie auf den Grund, entstaubt dafür Familiengeheimnisse, durchforstet schriftliche Dokumente und Fotos, führt Interviews mit Vater, Bruder und Oma in der Schweiz sowie Verwandten in Spanien. Zusätzlich entwirft sie als ihr Alter Ego die Kunstfigur Jack Torera, die als eine Art markiges Cowgirl an Schauplätze in Spanien reist, Visionen hat und auch mit anderen Symbolfiguren interagiert – auch als grosser Befürworter moderner dokumentarischer Strategien fragt man sich manchmal, ob dieser künstlerische Kniff wirklich ergiebig sei. Spannend sind dafür die unvermutet grossen und fast klischeehaft kulturspezifisch unterschiedlichen Interpretationen, die man in der Schweiz und in Spanien vom traurigen Schicksal der Verstorbenen zu hören bekommt. Auf jeden Fall ein weiterer starker Beitrag im Schweizer Traditionsgenre des autobiografischen Dokumentarfilms.

Till Brockmann

Eine Familiengeschichte, wie man sie in dieser künstlerischen Herangehensweise noch eher selten erfahren konnte. Leichtigkeit und Abgründe halten sich die Waage. Man taucht ein in verschiedene Perspektiven, die unterschiedliche psychologische Auseinandersetzungen beleuchten, die eine kulturelle Wahrnehmung von Familie und die Rolle von Frau- und von Muttersein aufdecken und hinterfragen. Wo beginnt Fiktionalisierung und wo die persönliche Interpretation? Wie kann mit Selbst- und Fremdwahrnehmung umgegangen werden? Wann kann Verdrängung eine Überlebensstrategie sein? […] Jackie Brutsche entwickelt durch Kunst, Musik und Performanz - und einer gekonnten Montage - eine kreative Distanz zur eigenen Geschichte. Diese lässt uns Zuschauer:innen im Nachhinein zu Familienverhältnissen, Kulturunterschieden und Tabus – sprich Suizid in der eigenen Familie – Worte finden und im besten Falle vielleicht schmerzhafte Verkrustungen abheilen.

Ruth Baettig

The two universes – that of her mother, who suffered with mental illness for many years, and which needs to be wholly reconstructed, and the fictional world of a strong female bullfighter who’s nonetheless frightened by what she discovers during her pilgrimage – coexist in the film in a surprisingly coherent way. Both a daughter and an artist, a character within the story she’s telling and a keen investigator, Jackie Brutsche allows the truths of each individual to coexist in her film so as to piece together a puzzle which is as complex as the illness her mother suffered from.

Giorgia Del Don

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Filmdateno

Genre
Dokumentarfilm
Länge
101 Min.
Originalsprachen
Deutsch, Spanisch
Bewertungen
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Jackie Brutsche
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