To Catch a Killer
Damián Szifron, USA, 2023o
Eleanor, eine junge Ermittlerin mit einer schweren Vergangenheit, wird an den Tatort eines schrecklichen Massenverbrechens gerufen. Die Polizei und das FBI starten eine beispiellose Fahndung nach dem Täter, doch angesichts der ständig unvorhersehbaren Vorgehensweise des Mörders geraten die Ermittlungen ins Stocken. Eleanor wird unterdessen immer tiefer in den Fall hineingezogen und merkt, dass ihre eigenen inneren Dämonen ihr helfen können, den Geist dieses einzigartigen Mörders zu durchschauen...
Es gibt Filme, die unbeschwert beginnen, aber man weiss, dass die Freude nur von kurzer Dauer sein wird. Dies ist der Fall beim neusten Werk des argentinischen Regisseurs Damián Szifron, von dem man seit seiner schwarzen Komödie Wild Tales (original: Relatos salvajes) nichts mehr gehört hatte. Die Eröffnung bildet eine feuchtfröhliche Silvesterparty in Baltimore mit Feuerwerk als visuellem und akustischem Hintergrund. Die Freude währt kurz: Von der Höhe eines ideal gelegenen Gebäudes aus nimmt ein Scharfschütze 29 feiernde Menschen ins Visier und verfehlt keinen einzigen von ihnen. Es dauert nicht lange, bis die Ermittlungen aufgenommen und von einem schlagkräftigen Team geleitet werden: einem FBI-Agenten, der auf die örtlichen Politiker sauer ist, seinem treuen, ebenso diskreten wie charmanten Partner und der Polizistin Eleanor, deren turbulente Vergangenheit sie dem Killer näher bringt. Damián Szifron führt den Film in effizienter Regie und multipliziert falsche Fährten und Wendungen, bis ihm fast die Luft ausgeht. Auch wenn die letzte Konfrontation mit dem Mörder zu wünschen übrig lässt, muss man dem Regisseur seine Hartnäckigkeit zugutehalten, mit der er die Barbarei enthüllt, die in jeder Form von Zivilisation vorkommt.
Emilien GürDer argentinische Regisseur Damián Szifron nutzt das Gerüst und die Versatzstücke eines klassischen Thrillers für eine vielschichtige Studie über die Einsamkeit.
Sebastian Seidler