Until Tomorrow
Ali Asgari, Iran, Frankreich, Katar, 2022o
Fereshteh arbeitet für eine Druckerei in Teheran und hat ein zwei Monate altes Baby, von dem ihre Eltern nichts wissen. Als diese kurzfristig ihren Besuch ankündigen, muss Fereshteh für eine Nacht einen Platz für ihr uneheliches Kind finden. Fereshtehs schlagfertige Freundin bietet ihr Unterstützung an, doch die anschliessende Odyssee durch die Stadt führt den beiden vor Augen, wie begrenzt ihre Möglichkeiten in der rigiden iranischen Gesellschaft sind.
Die Geschichte einer ledigen jungen Mutter in Teheran, die für eine einzige Nacht einen Platz für ihr Baby sucht, weil der Besuch ihrer nichts ahnenden Eltern droht: Im Vergleich zum kürzlich lancierten Thriller Holy Spider ist dies wieder ein "klassischer" iranischer Film: Aus einem Nullereignis, dem bevorstehenden Elternbesuch, ergibt sich eine Kaskade von Verstrickungen – und eine unmissverständliche Kritik an der älteren Generation im Iran, die der jungen die Luft abschneidet. Ali Asgari leitet all das mit sparsamen Mitteln und einer brillanten Hauptdarstellerin her. Auf dem Höhepunkt des Films, einer banalen Taxifahrt, spielt sich auf ihrem Gesicht ein ganzer Roman ab, der schlüssig ins wortlose Finale mündet. Würde das Kino doch etwas öfter aus so wenig so viel machen!
Andreas FurlerApproche naturaliste et caméra scotchée à l’héroïne qui rappellent le cinéma roumain ou celui des frères Dardenne, ce film flirterait avec un académisme d’auteur si ses plans-séquences n’étaient aussi révélateurs de la solitude des femmes dans un pays qui nie leur condition.
N. S.