Cairo Conspiracy
Tarik Saleh, Dänemark, Finnland, Frankreich, Schweden, 2022o
Für Adam, Sohn eines einfachen Fischers, geht ein Traum in Erfüllung: Er erhält ein Stipendium für die renommierte Azhar-Universität in Kairo – das Epizentrum der Macht in der islamischen Welt. Als das Oberhaupt der Universität, der Grossimam, plötzlich stirbt, beginnt ein Kampf um seine Nachfolge.
Ein junger Mann arbeitet als Fischer im Nildelta, bis er ein Stipendium an der Azhar-Universität in Kairo bekommt, der wichtigsten Islamschule überhaupt, deren Imam so etwas wie der Papst der Sunniten ist. Er bricht erwartungsvoll, dem leuchtenden Glauben und der Menschheit vertrauend, also grob naiv, auf und wird augenblicklich in finsterste Verschwörungen, Heucheleien und Machtspiele verwickelt. Regisseur Tarik Saleh, aus ägyptischer Familie, doch in Schweden lebend, ist deklarierter Fan von John Le Carré und inszeniert eine grosse Moschee als Haifischbecken, in dem verschiedene Glaubensrichtungen, der ägyptische Staat und der Geheimdienst die Zähne fletschen. Eigentlich wie ein Hollywood-Politthriller gebaut, doch ohne grosse Actionszenen und SFX-Klimbim, dafür in einem so ungewohnten, wunderlichen Setting: Das macht den Film aussergewöhnlich und spannend.
Till BrockmannÉcrit au cordeau, débordant d’images somptueuses et spectaculaires, étouffant et enivrant, formidablement interprété, le film de Tarik Saleh, déjà réalisateur de l’incroyable Le Caire confidentiel scotche le spectateur à son fauteuil.
La Rédaction