Les Cyclades
Marc Fitoussi, Belgien, Frankreich, Griechenland, 2023o
Als Teenager waren Blandine und Magalie unzertrennlich. Doch die Jahre vergingen und sie verloren sich aus den Augen. Als sich ihre Wege wieder kreuzen, beschliessen sie, gemeinsam die Reise zu machen, von der sie schon immer geträumt haben. Aber schnell zeigt sich: die beiden ehemals besten Freundinnen haben nun eine völlig andere Einstellung zum Urlaub und zum Leben.
Les Cyclades ist das, was die Amerikaner «female buddy film» nennen: Zwei unterschiedliche Frauen, als Teenagerinnen einst enge Freudinnen, versuchen sich zwecks einer gemeinsamen Reise nochmals zusammenzuraufen. Wobei «unterschiedlich» eine krasse Untertreibung ist: Blandine (Olivia Côte) leidet unter einer Art Sozialphobie und ist, offenbar seit Jahren, tief verunsichert durch die Trennung von ihrem Ex-Mann. Magalie (Laure Calamy) hingegen, eine teilarbeitslose Popjournalistin, ist auf theatralische Weise extrovertiert, lustig – und sehr anstrengend. Dennoch lässt sich Blandine zu einer gemeinsamen Griechenland-Reise überreden, worauf das Unheil seinen Lauf nimmt. Natürlich ist absehbar, wohin die Reise führt. Das stört jedoch nicht, weil Magalie immer wieder für Überraschungen sorgt und der Film nicht auf vorschnelle Versöhnung setzt. Zudem treffen die Frauen im Verlauf ihres Insel-Hoppings auf Bijou (Kristin Scott Thomas), eine weitere Bekannte Magalies, die die Dynamik nochmals aufmischt. Daraus resultiert eine unterhaltsame Freundschafts-Komödie mit zahlreichen Wendungen und ein paar dunklen Tupfern, die nicht nur Frauen Vergnügen bereiten dürfte.
Kathrin Halter