Les cinq diables
Léa Mysius, Frankreich, 2022o
Vicky kann alle Gerüche ihrer Wahl riechen und reproduzieren, die sie in Gläsern sammelt. Heimlich hat sie den Geruch ihrer Mutter Joanne extrahiert, zu der sie eine fast krankhafte Liebe hegt. Eines Tages platzt Julia, die Schwester ihres Vaters, in ihr Leben. Vicky macht sich daran, ihren Geruch zu entwickeln.
Angeführt von Julia Ducournau (Titane), blüht das Fantasy- und Horrorkino derzeit in Frankreich. Léa Mysius ist an dieser Wiederbelebung des Genres beteiligt. Ihr erster Spielfilm, Ava von 2017, flirtete bereits mit dem Übernatürlichen, der nachfolgende nun bekennt sich vollends dazu. Im Zentrum steht ein Kind mit überentwickeltem Geruchssinn, das mit Schnüffeln an Parfüms ein Familiendrama lange vor seiner Geburt rekonstruiert. Auch wenn die manchmal gewagte Erzählweise ein paar Stirnrunzler hervorrufen dürfte, besticht das Talent, mit dem die Regisseurin ihre Einfälle präzis in der Geographie ihrer Schauplätze verankert – in diesem Fall einem Bergdorf, dessen tristes Vorstadtflair mit der majestätischen Kulisse kontrastiert. Eine makellose Führung der SchauspielerInnen, allen voran der abermals brillierenden Adèle Exarchopoulos, verstärken die Wirkung noch. Die Karaoke-Szene, in der sich ein Liebespaar zu Bonnie Tylers "Total Eclipse of the Heart" wiederfindet, wird uns mit ihrer Sinnlichkeit und Präzision noch lang in Erinnerung bleiben.
Emilien GürPassé et présent s’entrelacent alors en une passionnante mosaïque dont la mise en relation des pièces dispersées conduit à un hymne émouvant à l’amour et à la libération des corps et des esprits.
Philippe RouyerOn a l’impression d’assister à la rencontre de Stephen King et de Céline Sciamma devant cet étrange film, mélange de conte fantastique et de drame naturaliste. Audacieux et dense, il déroute autant qu’il envoûte par ses partis pris narratifs et son style affirmé.
Bap.T.