Ahed's Knee
Nadav Lapid, Frankreich, Deutschland, Israel, 2021o
Der israelische Filmemacher X. reist in ein abgelegenes Dorf inmitten der Wüste von Arava, um in der dortigen Bibliothek seinen letzten Film vorzustellen. Seine Gedanken sind längst bei einem neuen Projekt, einem Film über die palästinensische Aktivistin Ahed Tamimi, die einige Jahre zuvor vor laufenden Kameras einen Soldaten geohrfeigt hatte. Bei seiner Ankunft in dem Wüstenort wird X. von Yahalom, der jungen stellvertretenden Leiterin der israelischen Bibliotheken, herzlichst empfangen. Vor der Veranstaltung wäre aber noch eine kleine Formalie zu erledigen: X. soll ein neues Formular unterzeichnen, mit dem er bestätigt, über bestimmte Themen nicht zu sprechen. Anstatt zu unterschreiben, beginnt X. einen leidenschaftlichen Kampf für die Meinungsfreiheit in seinem Land.
Ahed’s Knee von Nadav Lapid ist ein sehr persönlicher und durch und durch politischer Film. Nie moralisierend, stattdessen bitter und gnadenlos. Eine Zumutung auf inhaltlicher wie stilistischer Ebene, aber im guten Sinne. Die leinwandfüllenden Close-ups von redenden, schreienden, flehenden Mündern sind Metaphern des Widerstands gegen das zunehmende Redeverbot für Künstler wie ihn in Israel.
Denise BucherLe cinéma de Lapid malmène le spectateur pour l’emmener dans des zones troubles où il est confronté à l’état du monde mais également à sa propre vérité, sa propre ambivalence.
Jean-Christophe Ferrari et Frédéric MercierDu cinéma vécu comme un sport de combat, récompensé du Prix du Jury dans le palmarès cannois.
Thierry ChèzeUn cri de rage, qui ne laisse pas indemne.
Mathilde Blottière