Louder Than Bombs
Joachim Trier, Norwegen, USA, Frankreich, Dänemark, 2015o
Eine bevorstehende Ausstellung zu Ehren der frühzeitig verstorbenen Fotografin Isabelle Reed zwingt den ältesten Sohn Jonah nach Hause zu kommen und Zeit mit seinem Vater und dem verschlossenen jüngeren Bruder Conrad zu verbringen. Vater Gene versucht verzweifelt zu den beiden wiedervereinten Söhnen durchzudringen. Die drei hadern jedoch mit dem Andenken an die Frau und Mutter, die sie alle so unterschiedlich in Erinnerung haben.
Mit seinem wunderbaren neusten Film The Worst Person in the World hat sich der norwegische Regisseur Joachim Trier Oscar-Nominationen für das beste Originaldrehbuch und den besten internationalen Film geholt. Bereits in seinem vorletzten Film, Louder Than Bombs, mit internationalen Stars wie Gabriel Byrne, Isabelle Huppert und Jesse Eisenberg in den USA gedreht, hat Trier gezeigt, dass er sich auf die nuancierte Darstellung komplexer Gefühle und Beziehungen versteht. Es geht um einen Vater, seinen erwachsenen und seinen halbwüchsigen Sohn, die anlässlich einer Gedenkausstellung für die verstorbene Frau und Mutter, eine renommierte Kriegsfotografin, zusammenkommen, aber kaum zusammenfinden. Dabei nimmt sich der Film Zeit, die Widersprüche und Geheimnisse jeder Figur auszuloten. Anrührend schliesslich, wie der Film die Annäherungen antippt, es dabei aber stets bei Andeutungen und Möglichkeiten bewenden lässt.
Andreas FurlerÜberraschenderweise findet dieser kosmopolitische Film (ein skandinavischer Regisseur dreht auf Englisch mit einer internationalen Besetzung, darunter ein französischer Star) die Eleganz und Dichte eines bestimmten unabhängigen und erwachsenen amerikanischen Kinos wieder, das im Verschwinden begriffen ist oder manchmal in den High-End-Serien wieder aufersteht.
Louis GuichardCette façon de montrer la dé- tresse de chacun face à l’absence d’une mère est à la fois douce et explosive, pleine de ouate et de violence. C’est très beau.
Sophie AvonBack Home est une œuvre soyeuse qu’on laisse s’installer, comme une petite sonate entêtante : et puis, peu à peu, la poésie des regards, les couleurs de la vie, la mélodie de la mémoire triomphent.
François Forestier