King Richard
Reinaldo Marcus Green, USA, 2021o
King Richard basiert auf der wahren Geschichte von Richard Williams, dem Vater der legendären Tennisspielerinnen Venus und Serena Williams. Um seinen Töchtern den Weg an die Spitze zu ebnen, musste Richard enorme Hindernisse überwinden. Denn ihr Heimatort Compton, Kalifornien, ist normalerweise nicht der Ort, der Tennis-Champions hervorbringt. So fegt Richard die Spritzen der Drogenabhängigen vom heruntergekommenen örtlichen Tennisplatz und wehrt sich gegen die Gangs, die den Platz als ihr Revier beanspruchen. Unermüdlich bringt er seinen Töchtern die Feinheiten eines Spiels bei, das er selbst nie gespielt hat.
Wie Smith diesen Eigenbrötler spielt, ist von erstaunlicher Komplexität. Obwohl der 53-Jährige mit seinen 1,88 Metern Körpergrösse alle überragt, agiert er wie ein verkrampfter Kleinwüchsiger, der dauernd die Lippen verzieht, nervös an Zahnstochern kaut oder in ein seltsames Lispeln verfällt. Die stete Anspannung ist nötig, weil Smiths Figur Taktgeber und Reaktionskünstler in einem ist. Und siehe da: Dem zuletzt etwas unterbeschäftigten Star gelingt es, gleichzeitig einen good guy und einen bad guy zu spielen. Dafür erhielt er zwei Oscarnominierungen (als bester Hauptdarsteller und Produzent für den besten Film)
Hansjörg Zinsli