Moonrise Kingdom
Wes Anderson, USA, 2012o
Der 12-jährige Pfadfinder Sam türmt nachts aus dem Lager auf einer Insel vor der Küste Neuenglands, um seine geliebte Suzy wiederzusehen. Diese lebt todunglücklich mit ihren Brüdern und den deprimierten Eltern und lässt sich deshalb gern mit Sam auf eine romantische Abenteuerfahrt ein. Doch bald ist dem Teenagerpaar ein Suchtrupp auf den Fersen.
In die Geschichte einer ersten Liebe im Pfadfindersommer 1965 packt Anderson die derzeitige Essenz der Popkultur: neue Ernsthaftigkeit, postironischen Humor und die Kinderzimmerästhetik des «eclectic modernism».
Adrian KreyeWes Anderson («The Royal Tenenbaums») zeichnet auch in seinem siebten Film mit feiner Ironie sonderbare Figuren, die in einer bunten und detailreich gestalteten Spielzeugwelt agieren. Ausserdem wartet er diesmal mit Stars wie Bruce Willis als Sheriff und Tilda Swinton als Sozialarbeiterin auf. Ein Highlight der Saison.
David SarasinNach seiner Hommage an die Tiefsee in The Life Aquatic with Steve Zissou findet Wes Anderson im Pfadfinderabenteuer Moonrise Kingdom eine andere perfekte Spielwiese für seine unbändige Fabulierlust: den Wald. Ein typisch Anderson’sches Figurenkabinett tobt sich auf der fiktiven Insel New Penzance aus. Mit von der Partie sind neben Bill Murray als Familienoberhaupt der Bishops, der mit Bäumefällen gegen seine Frustration ankämpft, und den bereits erwähnten Schauspielern auch Frances McDormand, Edward Norton und der unverwüstliche Harvey Keitel.
N.N.On a beaucoup évoqué l'autisme qui traverse l'oeuvre de Wes Anderson, et Moonrise Kingdom ne manque pas de rappeler combien ce qui pourrait apparaître comme une posture n'a rien d'affecté : c'est un état directement connecté à ce monde de l'enfance que le film, en se coupant radicalement des adultes et en se jouant avec une telle légèreté de toute forme d'autorité, pousse dans ses plus délicats retranchements.
Vincent MalausaLa miniaturisation du monde, grande affaire du cinéaste n'a donc jamais paru aussi naturelle. Moonrise Kingdom devient quasiment haletant, entre cartoon et film catastrophe. Or cette efficacité, nouvelle chez Wes Anderson, n'enlève rien à son art du micro-drame, du déchirement en sourdine.
Louis GuichardMoonrise Kingdom s'assume en simple objet récréatif, une quête amoureuse palpitante, un geste purement libératoire et fantasmatique sur lequel la réalité n'a aucune prise (pas même la foudre qui s'abat sans dommages sur notre héros joufflu) : une aventure à tout prix.
Romain Blondeau