Notturno
Gianfranco Rosi, Italien, Deutschland, Frankreich, 2020o
Drei Jahre lang hat Gianfranco Rosi in den jeweiligen Grenzgebieten der Länder Syrien, Irak, Kurdistan und Libanon gedreht und Menschen gefilmt, die auf wechselnden Seiten von den Kriegen in der Region betroffen und traumatisiert sind. Sein Interesse gilt dabei immer wieder dem subtilen Zusammenspiel von Alltäglichkeit, Schönheit und Katastrophe.
Drei Jahre lang hat der italienische Dokumentarfilmer Gianfranco Rosi (Fuocoammare) die kriegsversehrten Grenzregionen zwischen Syrien, dem Irak, dem Libanon und den Kurdengebieten abgefahren. Kommentarlos beobachtet er, wie Menschen trauern, das Erlebte zu verarbeiten versuchen, weiterleben, improvisieren, neu anfangen. Dabei gelingen ihm mit der ruhigen, mehrheitlich statischen Kamera Stillleben von Menschen und Landschaften, die im wörtlichen Sinn unheimlich schön sind und stets die Würde des Menschen respektieren. Eine stille Meditation über den langen Nachhall des Krieges, den wir anderswo gerade wieder in seinem schlimmsten Wüten sehen.
Andreas FurlerEn serpentant le long des frontières irakiennes, kurde, syrienne et libanaise, la caméra de Rosi ramène des visions inouïes de territoires meurtris par des décennies de tragédies et de malheurs. Notturno est une recherche obstinée, envers et contre tous les nationalismes, toutes les oppositions religieuses, de l’humanité qui subsiste.
Corentin Destefanis Dupin