Die Adern der Welt
Byambasuren Davaa, Deutschland, Mongolei, 2020o
Amra wächst in der mongolischen Steppe zwischen Ziegenherden und YouTube-Videos auf. Seine Hoffnungen und Träume drehen sich darum, eines Tages bei "Mongolia's Got Talent" auf der Bühne zu stehen. Doch der Kampf gegen die Ausbeutung des Landes durch Goldminengesellschaften und der Einsatz für eine lebenswerte Umwelt fordern die vielseitigen Talente des Jungen bald heraus.
Die mongolische Regisseurin Byambasuren Davaa wurde mit den Dokumentarfilmen Die Höhle des gelben Hundes und Die Geschichte vom weinenden Kamel international bekannt. In ihrem Spielfilmdebüt erzählt sie bildstark von einem 12jährigen Nomadenjungen in der mongolischen Steppe, der sich seinen Weg zwischen Tradition und Moderne suchen muss. Dabei tut sich ein weiter Themenfächer auf: von den internationalen Bergbaufirmen, welche die Nomaden vertreiben, über die Einheimischen, die sich selbst als Goldgräber versuchen, bis zur TV-Talentshow, in welcher der kleine Held aufzutreten hofft. Ein feiner kleiner Film, der Didaktik vermeidet, indem er einfach dem gewundenen Weg seines Protagonisten folgt.
Andreas Furler