Match Point
Woody Allen, Irland, Luxemburg, Russische Föderation, GB, USA, 2005o
Chris Wilton ist jung, gut aussehend und ehrgeizig. Mit der ganz grossen Tenniskarriere hat es nicht geklappt und so verdient er sich jetzt seine Brötchen als Tennislehrer in einem feinen Londoner Club. Als er hier die Bekanntschaft des reichen Snobs Tom und dessen schüchternen Schwester Chloe macht, sieht er seine ganz grosse Chance gekommen, seinem Leben doch noch die entscheidende Wendung nach oben zu geben.
In Match Point ist die Welt so ungerecht, unerlöst und zynisch, wie Woody Allen sie wohl immer sah, aber keinem zumuten wollte. Allen zeigt Menschen voller Heimtücke und Habgier, ein Dasein ohne Sinn und Moral. Es ist ein harter, gnadenloser Film, sein bester seit Jahren.
Katja NicodemusAus Allens Eintauchen in ein neues Milieu resultiert eine offensichtliche Frische und Wiederbelebung. Es ist ein Milieu, das heutzutage von englischen Filmemachern nicht oft dargestellt wird. Eine Auswahl an meist gehobenen Schauplätzen bietet eine prächtige Kulisse, die durch den durchweg grauen Himmel, die vorbildliche Kameraführung von Remi Adefarasin und die Überlagerung von Ausschnitten aus Verdi, Rossini, Donizetti und anderen Werken noch an Stimmung gewinnt.
Todd McCarthy