Av The Hunt
Emre Akay, Türkei, 2020o
PATRIARCHAL BLOODY NIGHTMARE - In der heutigen Türkei wird eine junge Ehebrecherin von der Polizei verfolgt und von ihren Angehörigen fallengelassen. Einige Männer in der Familie wären sogar froh, wenn sie verschwindet. Renn!
WELTPREMIERE
Der Film
Ayse und ihr Geliebter werden von einem brutal auftretenden Polizisten überrascht, welcher den Liebhaber vor ihren ungläubigen Augen niederstreckt. Die junge Frau entkommt, aber ihre Familie verstösst sie. Auf der Flucht vor ihrem tragischen Schicksal kann sie sich nur noch auf ihre Stärke und Entschlossenheit verlassen. Es beginnt eine rücksichtslose Verfolgungsjagd durch das erdrückende türkische Patriarchat.
In AV THE HUNT behandelt Emre Akay die brisante, triste Realität des Ehrenmords. Die Heldin hastet durch einen wilden, aufgekratzten Thriller und verdankt ihr Überleben nur ihrer Fähigkeit, die Gewalt umzukehren gegen die allzu vertraut wirkenden Wachhunde des Patriarchats. In instinktiver, energischer Bildsprache wechselt AV THE HUNT brillant zwischen unterschiedlichen Rhythmen und Atmosphären, stets angetrieben von einer Wut über ungerechte Zustände, die sich szenenweise in heftigen, mitreissenden Schüben entlädt.
Der Regisseur
Seit den frühen 2000er Jahren profiliert sich Emre Akay als Allround-Filmemacher. 2004 führte er Co-Regie bei A FILM BY TUǦRA KAFTANCIOǦLU, einem hybriden, reflexiven Spielfilm-Erstling, gefolgt von einer Musikdoku im Jahr 2005. In seinen letzten drei Kurzfilmen versuchte er sich im Komödiengenre und stellte darin die Traditionen und Werte der Türkei in Frage. Mit AV THE HUNT bleibt Akay dieser Thematik treu, allerdings in einem neuen Register – was bestätigt, dass man ihn nicht vorschnell schubladisieren sollte.
Ausgewählte Filmografie
2004 – A FILM BY TUǦRA KAFTANCIOǦLU
2005 – FOREVER ONWARD
2008 – A SMALL TRUTH (Kurzfilm)
2010 – RED ALERT (Kurzfilm)
2015 – BYZANTINE GAME (Kurzfilm)
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