Onward
Dan Scanlon, USA, 2020o
Die Elfen-Brüder Ian und Barley leben mit ihrer Mutter ein gewöhnliches Teenager-Leben in der Kleinstadt New Mushroomtown. Als Ian an seinem 16. Geburtstag den Zauberstab seines verstorbenen Vaters vererbt bekommt, will er sich damit einen Herzenswunsch erfüllen: noch einmal einen Tag mit seinem Vater verbringen. Doch in der zivilisierten Welt ist das mit der Magie nicht mehr so einfach.
Josef Grübl: Ausgerechnet im Fantasy-Genre mangelt es Filmemachern an Fantasie: Überall dieselben Elfen, Feen, Trolle und Einhörner, überall dieselben Referenzen zu Tolkien, Rowling oder C.S. Lewis. Auch dieser Animationsfilm von Dan Scanlon beginnt mit Figuren aus dem Fantasy-Stammrepertoire, dann aber werden aus Elfen pubertierende Jungs und aus Feen Rockerbräute auf fliegenden Harleys. Da es sich um eine Produktion aus dem Hause Pixar handelt, wundert sich niemand darüber, denn in Pixar-Filmen werden ja ständig Mythen auf den Kopf gestellt. Am Ende bekommt die Heldenreise zweier Elfenbrüder, die ihren toten Vater wiedersehen wollen, aber doch noch eine warme und herzliche Note.
Josef GrüblDer Film spielt in einer Welt von Zauberwesen, die aus Bequemlichkeit auf Technik umgesattelt haben: Die höchst aggressiven Pixies fahren Motorrad, der Zentaurpolizist Auto, und räudige Einhörner wühlen in Mülltonnen. Das ist unterhaltsam, aber nie so originell und beglückend wie Zootopia oder Missing Link.
Thomas Bodmer