Le petit prince a dit
Christine Pascal, Frankreich, Schweiz, 1992o
Die geschiedenen Eltern von Violette, er ein tüchtiger Biologe, sie eine tüchtige Schauspielerin, haben einige Mühe mit der Ungeschicklichkeit ihrer zehnjährigen Tochter. Als der Vater erfährt, dass die Kleine einen Hirntumor hat, packt er sie kurzerhand ins Auto und unternimmt eine letzte Reise des Glücks und Verzweiflung, die zur Mutter führt. Violette wünscht sich ihrerseits nichts mehr als die Wiedervereinigung ihrer Eltern.
Dieses subtile Drama ist einer jener grossen halbvergessenen Schweizer Filme, die ihrer Wiederentdeckung und Restaurierung harren. Die gebürtige Französin und erfahrene Schauspielerin Christine Pascal, die mit ihrem Westschweizer Ehemann, Coautor und Produzenten Robert Boner arbeitete, hat Gespür für Rhythmus und Gehör für Zwischentöne. Konsequent fokussiert sie auf die plötzlichen Umschwünge und Paradoxien, die mit einem inakzeptablen Schicksal und unvereinbaren Wünschen einhergehen. Unsentimental und steinerweichend. (afu)
Andreas Furler