Amazing Grace
Sydney Pollack, Alan Elliott, USA, 2015o
1972, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, beschliesst Aretha Franklin zu ihren Wurzeln zurückzukehren: In der Missionary Baptist Church in Watts, Los Angeles, gibt sie ein Konzert mit Gospelliedern. Festgehalten wurde der Auftritt unter der Regie von Sydney Pollack, doch aufgrund technischer und juristischer Schwierigkeiten wurden die Aufnahmen nie gezeigt. 47 Jahre später erblicken sie nun das Licht der Öffentlichkeit.
Alles läuft schief: Kameramänner latschen durchs Bild, Regisseur Sydney Pollack gestikuliert wie wild, ein Song muss neu angefangen werden, das Licht ist grell und die Dekors furchtbar. Zudem konnte der Film wegen technischer Probleme erst jetzt, fast fünfzig Jahre später, fertiggestellt werden. Und doch verstummen alle Zweifel, wenn Aretha Franklin zu singen beginnt – grossartig, ergreifend, hemmungslos. Zugleich hört man ihr an, wie sehr sie das Prinzip der schwarzen Ekstase verinnerlicht hat: Intensität aus der Zurückhaltung. Im Publikum sieht man einen weissen, schlanken, schönen Mann wie von Sinnen tanzen. Es ist Mick Jagger.
Jean-Martin BüttnerUn pur moment de grâce, qui rappelle qu’Aretha Franklin avait l’une des plus belles voix au monde.
Virginie MorissonDans cette paroisse modeste et nue envahie par les caméras et les fils, le cinéaste Sydney Pollack a filmé magnifiquement l'exaltation générale, la magie des regards, les larmes des participants (y compris du révérend dont on devine les sanglots) et même la transe des fidèles, parmi lesquels on aperçoit Mick Jagger et Charlie Watts des Rolling Stones.
Laure Narlian