After the Wedding
Bart Freundlich, USA, 2019o
Während Isabel für den Erhalt eines Waisenhauses in Kalkutta kämpft, kennt die Multimillionärin Theresa solche Probleme nur aus der Zeitung. Trotzdem bietet sie Isabel eine grosszügige Summe Geld an. Einzige Bedingung ist ein persönliches Kennenlernen in New York. Dort wird Isabel überraschend mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. – Neuverfilmung von Susanne Biers Nach der Hochzeit (2006).
Im US-Remake des dänischen Films von Susanne Bier überzeugt vor allem das Darstellerinnen-Trio Moore, Williams und Quinn. Das Familiendrama soll uns berühren, aber die Hochglanz-Ästhetik und die grobschlächtige Art, mit der der Regisseur uns Tränen entlocken will, wirken distanzierend.
dpoAuf ein Hollywood-Remake von Susanne Biers Nach der Hochzeit (2006) hat wohl niemand (mehr) gewartet. Bart Freundlich hat es dennoch inszeniert, mit seiner Frau Julianne Moore in einer Hauptrolle. Sie spielt eine New Yorker Medienunternehmerin, die die Leiterin eines indischen Waisenhauses (Michelle Williams) mit der Aussicht auf eine Riesenspende nach New York lockt. Es folgen abenteuerliche Enthüllungen, die einen jedoch merkwürdig kalt lassen, ebenso wie das eigentlich interessante Gedankenexperiment, was mehr zählt, Familie oder idealistisches Engagement. Die großen Fragen wirken hier wie ein Vorwand: für exquisite Ausstattungen und Starperformances, beides Luxusgüter.
Martina Knoben