Les particules
Blaise Harrison, Frankreich, Schweiz, 2019o
Pays de Gex, an der französisch-schweizerischen Grenze: P.A. und seine Freunde mühen sich durch ihr letztes Schuljahr, während hundert Meter unter ihnen der grösste Teilchenbeschleuniger der Welt die Bedingungen des Urknalls rekonstruiert. Als der Winter kommt, beobachtet P.A. seltsame Veränderungen in seiner Umgebung.
Die Adoleszenz als Teilchenbeschleuniger, der alle in unbegreifliche Zustände versetzt und in fremde Sphären katapultiert: Neben dieser Metapher ist das Gespür des franko-schweizerischen ECAL-Absolventen Blaise Harrison für seine Figuren und ihr Lebensgefühl an der Schwelle zum Erwachsenwerden das Berückende an diesem Spiefilm-Debüt, das es in der die Quinzaine von Cannes schaffte. Eine gehörige Trimmung hätte dem Film allerdings nicht geschadet. Der durchgehende Hang zu überlangen Einstellungen macht die Talent- zur Geduldsprobe.
Andreas FurlerDie Idee ist bestechend: Pubertät und Erwachsenwerden sind wie die Erzeugung eines neuen Zustands der Materie, also wie das, was der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider unter der Erde simuliert. Ein Jugendfilm mit Science-Fiction-Elementen also mit hübschen Formexperimenten, aber das alles ist wenig zwingend. Nominiert als bester Spielfilm am Schweizer Filmpreis.
Pascal BlumAvec un talent très sûr pour un premier long métrage, Blaise Harrison revisite les angoisses de la jeunesse, mais aussi une part de son imaginaire - le romantisme, les récits d’épouvante, le psychédélisme - à l’aune de peurs et de questionnements contemporains : les capacités destructrices de la science et du progrès, la perspective d’une disparition de l’espèce humaine, d’une désintégration du vivant.
Marcos UzalDans ce film en apesanteur, à l’image élégante, l’adolescence est une étrangeté, un univers inquiétant, à la limite du fantastique.
Jacques MoriceL’adolescence des Particules est concrète, rugueuse, dépourvue des joliesses habituelles. Elle est aussi furieuse qu’apathique, belle et boutonneuse.
Murielle Joudet