Love Me Tender
Klaudia Reynicke, Schweiz, 2019o
Seconda leidet unter Agoraphobie. Sie ist nicht in der Lage, ihr Haus zu verlassen. Als es ihr endlich gelingt, muss sie sich neuen Herausforderungen stellen, die sie noch näher an ihre Grenzen führen.
Die Verwendung der Abstraktion im fiktiven Kino ist nicht einfach, aber Klaudia Reynicke gelingt dies mit einem Film, der sowohl Manifest als auch neuer Ausgangspunkt ist. Dank der aussergewöhnlichen körperlichen Leistung ihrer Schauspielerin inszeniert die Regisseurin die Ablehnung aller Formen des Patriarchats, spielt mit männlichen Stereotypen und entlarvt deren Fragilität. Überraschend und mutig – wie die Befreiung ihrer Protagonistin.
Daniela Persico