No Way Out
Joseph L. Mankiewicz, USA, 1950o
Die Bankräuber Ray und Johnny Biddle werden nach einem missglückten Coup mit Schussverletzungen hospitalisiert. Der schwarze Assistenzarzt Brooks betreut die beiden und ahnt, dass Johnnys schlechter Zustand einem Tumor geschuldet ist. Als er ihn untersucht und Johnny stirbt, bezichtigt ihn der rassistische Ray des Mordes. Mithilfe seiner Ex-Freundin und eines weiteren Bruders versucht Ray, einen Aufstand gegen die Schwarzen anzuzetteln.
Obwohl vertraglich als vierter Darsteller aufgeführt (nicht ungewöhnlich angesichts der damaligen Einstellung Hollywoods zugunsten von Weissen), war Sidney Poitier zweifellos die Hauptfigur des Films und erntete das meiste Lob der Kritik. Seine würdevolle, bahnbrechende Darbietung zerstörte die stereotype Darstellung schwarzer Männer als duckmäuserische, gehorsame Karikaturen; glücklicherweise fiel der Start des Films mit der Geburt der Bürgerrechtsbewegung zusammen, denn die NAACP (Nationale Organisation für die Förderung farbiger Menschen) gewann damals an Bedeutung. Der Film selbst erzielte einen anständigen, wenn auch nicht spektakulären Erfolg, was wohl nicht zuletzt auf die eher spärlichen Spielorte im Süden und Zensurschwierigkeiten im ganzen Land zurückzuführen ist, darunter ein vorübergehendes Verbot in Chicago nach einer Welle von tatsächlichen Rassenunruhen. Die Kontroversen haben den Film jahrelang weiterverfolgt, da die antikommunistischen Ermittlungen von HUAC den Film selbst als antiamerikanisch brandmarkten und die Mitwirkenden – insbesondere Poitier – als Missetäter hinstellten.
Nathaniel ThompsonGalerieo



