Blood Simple
Joel Coen, USA, 1984o
Im Niemandsland von Texas erfährt der rabiate Besitzer einer Bar, dass seine junge Frau mit einem seiner Angestellten durchgebrannt ist, und beauftragt einen schmierigen Privatdetektiv mit der Ermordung des flüchtigen Paars. Doch der Detektiv hat seine eigene Agenda, und das bedrohte Paar missversteht gemeinsam und gegenseitig gründlich, was gespielt wird. Jeder verdächtigt jeden und improvisiert auf eigene Faust, mit blutigen Folgen.
Gier und Verrat, Missverständnisse und Stümperei mit fatalen Folgen: Die Generalthemen der Coen Brothers klingen schon an in diesem furiosen Erstling, den das siamesische Autoren- und Regiegespann mit der Hilfe von 60 Kleininvestoren und einfachsten Mitteln realisierte. Es war die (nicht ganz so) hohe Zeit der Horror- und Slasherfilme, und die Brüder waren entschlossen, ihr wirtschaftlich gewagtes Debüt mit Gewalt an die Leute zu bringen. Entsprechend grimmig und anfänglich simpel gestrickt kommt der Film daher, der auch von den hartgesottenen Krimis eines James M. Caan inspiriert ist und quasi den Plot von The Postman Always Rings Twice unter umgekehrten Vorzeichen erzählt. Der schwarze Humor und der Sinn für Absurde sind im Vergleich zu späteren Coen-Meisterstreichen noch sparsam dosiert – was auch sein Gutes hat –, doch die Coens wären nicht die Coens, wenn sie aus dem anfänglich banalen Mordkomplott nicht eine Kaskade von ungeschickten Reaktionen und ungeplanten Folgen ableiten würden, deren Eigendynamik niemand im Griff hat. Simpel? Schlichter Wahnsinn.
Andreas FurlerDès ce premier film, on comprend que les Coen avaient déjà trouvé leur formule : l'effroi teinté de sarcasme, l'ironie doublée d'une obscure tendresse pour ces losers irrécupérables.
Grégoire BénabentUn premier film brillant, montrant des individus tragiques et paranoïaques qui vivent leur destin avec la même insouciance que des personnages de dessin animé.
Samuel Blumenfeld