L'ordre des médecins
David Roux, Frankreich, 2018o
Simon ist ein engagierter Arzt und aufstrebender Lungenspezialist. Die Arbeit im Krankenhaus hat ihn gelehrt, mit Krankheit und Tod umzugehen und sich emotional abzugrenzen. Doch als seine Mutter ins Spital eingeliefert wird, prallen Privates und Berufliches unvermittelt aufeinander und seine Überzeugungen geraten ins Wanken. Um seine Mutter zu retten, überschreitet er nicht nur persönliche Grenzen, sondern auch seine ärztlichen Kompetenzen.
Der junge Arzt Simon hat tagtäglich mit dem Tod zu tun, aber erst als seine Mutter mit Krebs eingeliefert wird, muss er sich mit seinen Emotionen auseinandersetzen. L'ordre des médecins fängt die Arbeitswelt im Krankenhaus in der ersten Hälfte realistisch ein, während die zweite Hälfte sich um die Auseinandersetzung Simons mit dem drohenden Tod seiner Mutter dreht. Ein interessanter Einblick in den Krankenhausalltag, der würdevoll und realitätsnah erzählt ist.
Moritz HagenRegisseur Roux entstammt selbst einer Arztfamilie, das ist seinem Erstling anzumerken: Im Film überzeugt weniger die grosse Geschichte, sondern die Detailgenauigkeit, mit der das Spitalleben geschildert wird. Jérémie Renier präsentiert als Doktor viele Nuancen. Und die in Hollywood und Frankreich verankerte Baslerin Marthe Keller spielt als todkranke Mutter ihre beste Rolle seit Jahren.
Matthias LerfL’ordre des médecins von David Roux ist ein prägnanter Beitrag zur Debatte über Spitzenmedizin, der die Würde des Patienten aber auch die des Arztes vielschichtig thematisiert und ergreifend inszeniert.
Eva MeienbergLes débuts dans le long-métrage de David Roux sont une heureuse surprise. Un scénario dense et prenant, une mise en scène tenue, et une direction d’acteurs inspirée. Et la portée universelle de son témoignage humain. Bouleversant.
Olivier PélissonJérémie Renier, qui jouait si bien les jumeaux dans l'Amant double, d'Ozon, alterne ici avec brio le pneumologue surmené et le fils paralysé, l'omniscient et l'ignorant, le croyant et l'incroyant.
Jérôme GarcinDe fait, même s’il investit lui aussi l’univers hospitalier, L’Ordre des médecins trouve sa vérité ailleurs. Dans une manière plus modeste et une matière plus personnelle, qui lui permettent ainsi de cultiver un sens rare de la nuance et une fragilité bienvenue.
Ariane Allard