Melancholia
Lars von Trier, Dänemark, Schweden, Frankreich, 2011o
Justine und Michael feiern ihre Hochzeit mit einem rauschenden Fest. Unterdessen wirft der riesige Planet Melancholia sein unheimliches Licht auf die Erde. Bald ist er der Welt bedrohlich nahe gekommen und hat das Verhältnis von Justine und ihrer Schwester komplett umgekehrt: Die depressive Justine handelt plötzlich klar und entschlossen, während die besonnene Claire zunehmend in Panik gerät.
Lars von Trier zettelt eine philosophische Science-Fiction-Geschichte an, mit der er nach «Antichrist» erneut seine Depression verarbeitet: Justines Weltschmerz findet sein motivisches Echo im Planeten auf Kollisionskurs mit der Erde. Kirsten Dunst bietet einen famosen schauspielerischen Kraftakt; auch die geradlinige, mit Pathos aus Wagners «Tristan und Isolde» sowie bildender Kunst geschwängerte Erzählweise überrascht. Von Trier kriegt einen immer wieder rum, auch wenn er hier abermals die Rationalität verlacht und seine Bilder epigonal und etwas schlapp wirken.
Pascal Blum"Melancholia" ist eingängiger [als von Triers frühere Filme], was bedeutet, dass die wenig menschenfreundliche Botschaft - Weltekel und die Lust an der Vernichtung allen Lebens - wie eine Schlange ins Bewusstsein kriecht. Das Auge lässt sich nun mal leicht verführen. Und Lars von Trier bietet mit "Melancholia" denn auch ganz große Oper - wie man so sagt, wenn eine Performance sehr virtuos, sehr pathetisch und künstlich ist und den Zuschauer am Ende erschüttert und etwas ratlos zurücklässt. (Auszug)
Martina KnobenLa sidération provoquée par la découverte de Melancholia vient en partie de l'impressionnante figuration d'une catastrophe cosmique, qui en constitue l'armature et l'épreuve de vérité. Mais c'est [aussi] par la multitude de natures de cette fin du monde que le film tire sa force, dans cette prolifération des significations.
Jean-François RaugerLe prologue est tellement fort qu'il avive une émotion et une puissance d'envoûtement sidérales. La suite n'en reste pas moins éblouissante avec une profusion d'idées de cinéma. Lars Von Trier ne pouvait pas trouver meilleure incarnation pour cette fin du monde à la fois suave et désespérée dont le plan final déchirant promet de marquer votre parcours de cinéphile.
Romain Le Vern