Deadpool 2
David Leitch, USA, 2018o
Fortsetzung zum selbstironischen Superhelden-Actioner „Deadpool“, in dem erzählt wurde, wie der Söldner Wade Wilson (Ryan Reynolds) sich nach einer Krebsdiagnose einer gefährlichen Prozedur unterzieht und dadurch zu einem Mutanten mit unglaublichen Selbstheilungskräften wird. Wie bereits in der Post-Credit-Szene des ersten Teils angedeutet, mischt in „Deadpool 2“ Fan-Liebling Nathan Summers alias Cable (Josh Brolin) mit. Cable ist in den Comics der Sohn von „X-Men“-Anführer Scott Summers alias Cyclops und Madelyne Pryor, einem Klon von Scotts großer Liebe Jean Grey. Cables Geburt wurde von dem bösartigen Mutanten Mister Sinister geplant, der extra zu diesem Zweck Jeans Klon erschuf. Cable ist ein mächtiger Telepath, kann durch die Zeit reisen und wurde als Kind von einem techno-organischen Virus infiziert, der ihn in einen Cyborg verwandelte.
Wieder gibts jede Menge Witze über Superhelden und Referenzen an die Popkultur. Pubertär, aber unterhaltsam. Der todernste Cable ist ein würdiger Gegenspieler zum herumalbernden Deadpool, es ist aber schade, dass diesmal Negasonic Teenage Warhead (Brianna Hildebrand) kaum noch etwas zu tun hat.
ggsSchon der erste Teil hatte Marvel-Konventionen ironisch auseinandergenommen, dass das Blut nur so spritzte, im zweiten remixt David Leitch aus den Einzelteilen überraschende Zwischentöne. Er sprengt - wörtlich - weisse Männerkörper und erzählt zum Beispiel von einer Heldin mit Afro, deren Superkraft es ist, Glück zu haben. Das Superhelden-Genre schafft damit endgültig den Übergang zum Pop-Phänomen, samt der subversiven Kraft und der interessanten Widersprüche des Pop. Nur dorthin konnte die Reise gehen. Arthouse-Puristen müssen jetzt ganz tapfer sein: Das hier ist tatsächlich Avantgarde.
Philipp BovermannGalerieo





