Happy End
Michael Haneke, Österreich, Frankreich, Deutschland, 2017o
Der allmählich an Demenz erkrankende Patriarch George Laurent teilt sich sein palastartiges Anwesen im Herzen des berüchtigten Migranten-Dschungels Calais mit seiner wohlhabenden großbürgerlichen Familie. Ein dringender Krankenhausaufenthalt wegen einer mysteriösen Vergiftung führt dazu, dass seine mürrische 13-jährige Enkelin Ève bei ihrem Vater und dessen neuer Frau lebt. Zweifellos hat in dieser Familie jede:r eine Leiche im Keller, und als sich die Schicksale der Laurents mit hartnäckigen und schändlichen Begierden verstricken, bildet sich eine merkwürdige und beunruhigende Allianz.
Der Österreicher Michael Haneke, in Frankreich inzwischen heimischer als daheim, ist wirklich kein Mann des psychologischen Seelentrosts. Auch nicht in diesem kühlen, facettenreichen Bild einer Familie aus den besseren Ständen. Sinngebung ist nicht der Sinn, wie immer bei diesem Regisseur, der es uns noch nie leicht gemacht hat. Das ist sozusagen: die spannende Herausforderung Haneke. Und besetzt ist der Film wieder einmal grossartig: Es spielen unter anderen Jean-Louis Trintignant, Isabelle Huppert und Mathieu Kassovitz.
Christoph SchneiderGalerieo
