Vakuum
Christine Repond, Schweiz, Deutschland, 2017o
Inmitten der Vorbereitungen für ihren 35. Hochzeitstag erfährt Meredith überraschend, dass sie HIV-positiv ist. Als Überträger kommt nur ihr Mann André in Frage. Erschüttert findet Meredith heraus, dass er sie mit Prostituierten hintergeht. Je näher die Hochzeitsfeier rückt, desto brüchiger scheint jene Ehe, die da gefeiert werden soll. Mutig, wütend und hoffend, spürt Meredith, dass es eine gemeinsame Zukunft nur geben kann, wenn sie André restlos verzeiht. Doch wie viel Verletzung hält Liebe aus?
Die Schweizer Regisseurin Christine Repond ist eine Spezialistin für vertrackte Situationen, sie lässt das Unheimliche aus dem Alltäglichen kriechen. «Vakuum» lebt von der schwelenden Grundspannung zwischen den Figuren, doch gleichzeitig traut man ihnen nicht über den Weg, was ihre Ansichten und Gefühle betrifft. Das macht diesen Brocken von einem Film nicht eben leichter.
Hans Jürg ZinsliSo will man doch altern: Meredith (Barbara Auer) und André (Robert Hunger-Bühler) sind seit 35 Jahren verheiratet und immer noch ein sich liebendes, sinnliches Paar. Schön ihre Vertrautheit, das stilvolle Haus als Festung ihrer Liebe. Da erfährt Meredith, dass sie HIV-positiv ist und nur ihr Mann sie angesteckt haben kann. Die Schweizer Regisseurin Christine Repond erkundet das Zerbrechen des Vertrauens und die Leere, in die Meredith nun stürzt, in jedem Bilck, jeder Geste- ihrer großartigen Hauptdarsteller. Ein Film über Veränderung als Verlust - die Bilder sind konsequent in ein graues Winterlicht getaucht.
Martina Knoben