The Treasure of the Sierra Madre
John Huston, USA, 1948o
Im Mexiko der zwanziger Jahre brechen die beiden mittellosen Amerikaner Dobbs und Curtin mit dem alten Goldgräber Howard auf, um unter der gleissenden Sonne der Sierra Madre nach Gold zu suchen. Als sie in der gottverlassenen Einöde nach Wochen harter Arbeit tatsächlich auf eine ergiebige Goldader stossen, zerstören Misstrauen, Neid und Gier ihre Eintracht.
In The Treasure of the Sierra Madre geht es nicht wirklich um Gold, sondern um die Figuren. Unerschrocken spielte Bogart seinen Dobbs als einen erbärmlichen, verängstigten, egoistischen Mann, der so krankhaft agiert, dass man versucht wäre, ihn zu bemitleiden, wenn er denn nicht des Mitleids so unwürdig wäre.
Roger EbertDreharbeiten an Originalschauplätzen waren damals für Hollywoods A-Produktionen selten, doch gegen den Widerstand des Studios bestand John Huston darauf. Seine Unnachgiebigkeit zahlte sich aus. Der Film atmet die staubige Trockenheit der mexikanischen Landschaft. Die Schauspieler, fern von der komfortablen Studioatmosphäre den Elementen ausgesetzt, wurden zu angespannten, nervösen Darstellungen getrieben. Das entsprach dem Thema des Films: wie Menschen unter Druck reagieren. (…) Hustons Entschlossenheit zahlte sich für das Studio aus. Der Film bescherte Warner Brothers nicht nur einen Riesenerfolg an den Kinokassen, sondern auch Triumphe bei den Oscarverleihungen. Huston gewann die Oscars für beste Regie und das beste Drehbuch, und sein Vater erhielt den Oscar als bester Nebendarsteller.
Philip Kemp