D'Après une histoire vraie
Roman Polanski, Frankreich, 2017o
Delphine ist eine erfolgreiche Schriftstellerein, privat jedoch eher zurückhaltend. In ihrem letzten Buch hat sie sich mit ihrer eigenen Familie auseinandergesetzt, was sie körperlich und geistig sehr ausgelaugt hat. Sie setzt sich selbst unter großen Druck, gleich mit dem nächsten Buch anzufangen, als eines Tages eine mysteriöse Fremde namens Elle in ihr Leben tritt. Die beiden freunden sich bei nächtelangen Diskussionen über Freunde, Filme und Bücher langsam an. Doch je mehr Delphine und Elle miteinander sprechen, desto mehr versiegt Delphines sowieso schon gehemmte Fähigkeit zu schreiben. Vermeintlich selbstlos übernimmt Elle die Kommunikation und andere Dinge für sie, doch was zunächst wie ein glücklicher Zufall wirkt, stellt sich bald als große Gefahr für Delphine heraus, denn Elle wird ihr immer ähnlicher und kleidet und bewegt sich schließlich sogar wie sie...
Polanski inszeniert den französischen Bestseller von Delphine de Vigan mit seiner Ehefrau in einer eher ungewohnten Rolle: Normalerweise spielt sie Verführerinnen, hier ist sie das Opfer. Die Machart des Films wirkt sehr traditionell, um nicht zu sagen altbacken. Aber dem Verwirrspiel der beiden Darstellerinnen sieht man gerne zu.
Matthias LerfDie Erfolgsautorin Delphine (Emmanuelle Seigner) lernt eine verkrachte Ghostwriterin (Eva Green) kennen, die in Windeseile ihre beste Freundin wird und bei ihr einzieht. Bald wird es mysteriös:Ist diese Frau ganz jemand anders? Warum setzt sie Delphine bei der Arbeit an einem neuen Buch so unter Druck? Roman Polanski hat, nach einem Drehbuch von Olivier Assayas, einen ordentlichen, durchaus sehenswerten Thriller inszeniert.
Susan Vahabzadeh