All That Heaven Allows
Douglas Sirk, USA, 1955o
Nach dem Tode ihres Mannes lebt Cary Scott bis auf gelegentliche Besuche ihrer beiden fast erwachsenen Kinder allein in einer kleinen Stadt. Sie fühlt sich auf seltsame Art zu ihrem recht unkonventionellen Gärtner Ron Kirby hingezogen und schließlich gibt sie ihrem Gefühl nach und lernt den deutlich jüngeren Mann kennen und lieben. Doch als sie ihr Glück und ihre Verlobung bekanntgeben, schlägt ihnen Unverständnis und Widerstand entgegen. Die Kinder werfen der Mutter vor, durch diese "unüberlegte" Handlung ihr Leben zu zerstören. Die Liebenden wenden sich schließlich schmerzlich entäuscht voneinander ab... Doch der Himmel findet einen Weg... (TMDB)
Eine Witwe verzichtet zunächst um der Kinder willen und aus Rücksicht auf die Konvention in der Kleinstadt auf eine Ehe mit einem jüngeren Mann, entscheidet sich nach einem Unfall jedoch für den Geliebten. Eine lebensferne, sentimentale Kinogeschichte in gepflegter Inszenierung. Die Sozialmelodramen der 50er Jahre des Fassbinder-Vorbildes Douglas Sirk (= Detlef Sierck) sind inzwischen als Standardwerke eines spezifischen Gefühlskinos anerkannt.
N.N.«Jane Wyman ist eine reiche Witwe, Rock Hudson schneidet ihre Bäume. In Janes Garten blüht ein ‹Liebesbaum›, der nur blüht, wo eine Liebe ist, und so wird aus Janes und Rocks zufälligem Zusammentreffen die grosse Liebe. Rock aber ist fünfzehn Jahre jünger als Jane, und Jane ist total in das gesellschaftliche Leben einer amerikanischen Kleinstadt integriert (…) Rock liebt zu Anfang die Natur, Jane liebt erstmal gar nichts, weil sie alles hat. Das sind ein paar beschissene Voraussetzungen für eine grosse Liebe. (…) Nach dem Film ist die amerikanische Kleinstadt das letzte, wo ich hinwollte. Das sieht dann so aus, dass Jane irgendwann zu Rock sagt, dass sie ihn jetzt verlässt, wegen der depperten Kinder und so. Rock wehrt sich nicht sehr, er hat ja die Natur. (…) Da bricht man zusammen im Kino. Da begreift man was von der Welt und was sie macht an einem. (…) Darüber macht der Filme, der Douglas Sirk. Allein kann er nicht sein, der Mensch, und zusammen auch nicht. Die sind sehr verzweifelt, die Filme.» (Rainer Werner Fassbinder, Filme befreien den Kopf, 1984)
N.N.A Douglas Sirk romance with Rock Hudson and Jane Wyman: you know this isn't going to be a smart-assed dissertation filled with intellectuals swapping barbed, ironic witticisms. Even so, this 1950s melodrama – as underscored by Todd Haynes' modern riff, Far from Heaven – offers smart insights into the American class system and carries a powerful emotional clout way beyond the usual limitations of its genre. (,...) Everything you want from a tumultuous weepy is here: hard, breathless kisses; big, brave declarations of violent, undying love; battle-weary, star-crossed lovers who meet obstacles at every turn. But Sirk surpasses melodramatic cliches by securing an exceptional performance from Wyman, whose soft face, as watchful and nervously expectant as a child's, is captivating throughout, subtly registering every chink of hope and approaching black cloud. This is her, and Sirk's finest hour.
Jane Graham