Giochi d'estate
Rolando Colla, Schweiz, Frankreich, 2011o
In den Sommerferien freunden sich auf einem Campingplatz Nic und Marie an. Während die Eltern von Nic trotz mehreren Anläufen in einer prekären Abhängigkeit gefangen bleiben, verarbeitet ihr Sohn mit anderen Kindern die Gewaltausbrüche seines Vaters. Er versucht dabei, der gleichaltrigen Marie, die ihrerseits unter einer Vaterbeziehung leidet, beizubringen nichts zu spüren. In Wirklichkeit lernen die beiden die Schmerzen und Freuden der ersten Liebe kennen und verändern sich dabei.
Die Kindheit in Giochi d’Estate ist alles andere als behütet. Sie hat ihre dunklen Seiten und sie kann grausam sein – sie ist ein Gefühlschaos, das die unverständliche Welt der Erwachsenen widerspiegelt. Mit steigender Spannung zieht uns Colla immer tiefer in die unbehagliche Welt seiner sich im Werden befindenden Protagonistinnen und Protagonisten hinein. Grossartige Auswahl und Führung der Schauspielerinnen und Schauspieler, die starke Emotionen vermitteln und ganz in Einklang stehen mit der ungezähmten Natur, die in all ihren Farben leuchtet. Ein Film, der unter die Haut geht! (Auszug)
Nadia DrestiEin Familiendrama so roh, direkt und manchmal schmerzhaft, wie man das selten erlebt im Schweizer Film. Mit Sicherheit der bislang stärkste Film von Rolando Colla («Oltre il confine»). Auch wenn wir psychologische Erklärungen abrufen können, haben die Rollenspiele der Jugendlichen etwas beklemmend Unberechenbares. Und die Darsteller sind ausgezeichnet.
Kathrin Halter