Little Girl Blue
Anna Luif, Schweiz, 2003o
Die 13-jährige Sandra ist neu im Quartier und todunglücklich. Die coole Clique um Nadja gibt ihr keine Chance. Erst als Sandra Mike kennenlernt, scheint sich alles zu ändern. Doch gerade als die beiden sich vorsichtig näher kommen, müssen sie entdecken, dass Mikes Mutter eine heimliche Affäre hat. Mike ist entsetzt und Sandra gerät in Panik: Sie traut sich nicht zu sagen, dass der Liebhaber ihr Vater ist.
Feinfühlig und humorvoll erzählt Anna Luif in ihrem Debüt «Little Girl Blue» von der Achterbahn der Gefühle zweier Jugendlichen und von deren Eltern, die sich emotional ebenfalls heftig durchschütteln lassen. Der Regisseurin gelingt es, die Zeit der Adoleszenz mit einer Bildsprache einzufangen, die das Spektrum der Emotionen – von Langeweile über Selbstzweifel bis hin zu Überdrehtheit – erlebbar macht. Die durchkomponierten, in blau gehaltenen Aufnahmen lassen uns als Zuschauerinnen und Zuschauer die Konflikte der Hauptfiguren hautnah miterleben. Dieser emphatische Blick der Regisseurin macht «Little Girl Blue» zu einem Film, der nachhaltig haften bleibt und auch heute noch zeitgemäss wirkt. (Auszug)
Seraina Rohrer