Good bye, Lenin!
Wolfgang Becker, Deutschland, 2003o
Kurz vor dem Fall der Mauer fällt seine Mutter, eine selbstbewusste DDR-Bürgerin, nach einem Herzinfarkt ins Koma - und verschläft den Siegeszug des Kapitalismus. Als sie wie durch ein Wunder nach acht Monaten die Augen wieder aufschlägt, erwacht sie in einem neuen Land. Sie hat nicht miterlebt, wie West-Autos und Fast-Food-Ketten den Osten überrollen. Erfahren darf sie von alledem nichts: Zu angeschlagen ist ihr schwaches Herz, als dass sie die Aufregung überstehen könnte. Alex ist keine Atempause gegönnt. Um seine Mutter zu retten, muss er nun auf 79 Quadratmetern Plattenbau die DDR wieder auferstehen lassen. (WUVAG)
Wolfgang Becker ist mit seinem Film ein wunderbares Schelmenstück gelungen, und jeder kann sich ausmalen, welch komisches Potential in dieser grotesken Situation steckt. Doch wie bei jeder wirklich guten Komödie ist der Stoff eigentlich zutiefst tragisch. Der Film lässt noch einmal all jene zu Wort kommen, für die die Wende zu spät kam. Menschen wie Christiane, die wirklich an die sozialistische Idee glaubten, und nach der Wende mit leeren Händen da standen. Für andere wieder kam die Wiedervereinigung zu früh: Die Montagsmaschierer haben Freiheit, Leib und Leben sicher nicht für ein Stück Westschokolade riskiert, sondern für das Recht, das eigene Schicksal mitzubestimmen. Wir sind das Volk riefen sie, und mussten dann feststellen, dass auch im Westen Volkes Stimme nur auf dem Wahlschein etwas zählt.
Nani FuxGalerieo




