L'enfant d'en haut
Ursula Meier, Schweiz, Frankreich, 2012o
Der zwölfjährige Simon fährt im Winter vom Tal, wo er allein mit seiner Schwester Louise lebt, in das höher gelegene Skigebiet. Dort stiehlt er Skis und Ausrüstung, um sie zu verkaufen. Louise, die vor kurzem ihre Stelle verloren hat, profitiert davon und wird immer abhängiger von ihrem Bruder.
Nein, besser kann man's nicht machen als Ursula Meier in ihrem zweiten Kino- und dritten Spielfilm, der von einem auf sich gestellten Geschwister- und Teenagerpaar im namenlosen Walliser Niemandsland zwischen Berg und Tal erzählt. Von der ökonomischen Dramaturgie und den doppelbödigen Dialogen über die stimmigen Schauplätze, die Kamerarbeit und die Farbgebung bis zur Traumbesetzung und ihrer Führung ist hier alles aus einem Guss. Ähnlich wie bei ihrem Kinodebüt Home findet die Regisseurin mit traumwandlerischem Gespür die Balance zwischen Realismus und Abstrahierung, der präzisen Verortung und dem universellem Sinn ihrer Geschichte. Schonungslosigkkeit und Mitgefühl gehen Hand in Hand, wenn sie die gegenseitige Abhängigkeit und die heillose Verlorenheit ihres Antiheldenpaars schildert. Traurig? Keine Frage, doch so meisterhaft, so selbstveständlich erzählt, dass man gar nicht anders kann, als empathisch mitzuschwingen.
Andreas FurlerNach ihrer gefeierten Parabel Home geht die Schweizer Regisseurin Ursula Meier mit einer ähnlich gleichnishaften Wintergeschichte in die Vertikale: Oben sonnen sich die Reichen, unten darben die Armen. Gerade dass der Symbolismus und die Psychologie schlicht sind, macht die Strahlkraft des filmischen Lehrstücks aus: Noch nie hat man einen Schweizer Film gesehen, der so klar in der Erzählweise und so versiert in der Bildgestaltung ist.
Pascal BlumAuf den Bergen gibt es in diesem Schweiz-Film keine Freiheit, im Tal aber auch nicht. L'enfant d'en haut von Ursula Meier ist packendes realistisches Kino, wie von den Dardenne-Brüdern.
Martina KnobenOurs d'argent mérité au dernier festival du Berlin. Dans le cinéma d'Ursula Meier, le conte trouble toujours la surface du réel. Constamment, la mise en scène, précise, aiguisée, crée l'inattendu.
Samuel DouhaireL'Enfant d'en haut est un film aussi poignant qu'instructif qui considère le spectateur avec... hauteur, mais sans jamais le prendre de haut.
Serge KaganskiNaturaliste et irréaliste, le film passe d'un genre à l'autre. Scrutant les visages de ses magnifiques acteurs, la réalisatrice nous entraîne derrière la façade. Elle tresse un film bouleversant d'indicibles chagrins sans larmes.
Isabelle DanelLe film d'Ursula Meier explore, dans une veine assez réaliste, l'univers de la précarité. Kacey Mottet Klein est époustouflant. Dans ce conte moderne, Léa Seydoux ne ménage pas son physique avantageux.
Hubert LizéParmi les traits communs à Home et à L'Enfant d'en haut sont l'excellente direction des acteurs, la fluidité du montage, l'absence de psychologisme et de jugement.
Eithne O'NeillGalerieo





