Rush
Ron Howard, Deutschland, GB, 2013o
Anfang der 70er Jahre kämpfen die höchst unterschiedlichen Rivalen Niki Lauda und James Hunt um den Weltmeistertitel der Formel-1. Während Lauda ehrgeizig an seiner Karriere feilt, stürzt sich Hunt ins glamouröse Jetset-Leben. Ihre Rivalität tragen sie nicht nur in spektakulären Rennen aus, sondern auch in heftigen Wortgefechten jenseits der Rennbahn.
Ron Howard inszeniert die Rad-an-Rad-Duelle sehr vif, und dank Drehbuchautor Peter Morgan («Frost/Nixon») handelt dieser Rennfahrerfilm nicht nur vom Rundenabspulen. Es geht um zwei Lebensphilosophien, die aufeinandertreffen: der lustige Playboy James Hunt vs. Korinthenkacker Lauda. Allerdings sind die Figuren ein bisschen zu schablonenhaft gezeichnet. Grossartig dafür: die patinierten Bilder von Kameramann Anthony Dod Mantle («Slumdog Millionaire») -- und Daniel Brühl, der in Niki Lauda seine bisher beste Rolle gefunden hat.
Andreas ScheinerDer Begriff der «lebenden Legende» wird nicht erst seit gestern inflationär verwendet. Im Fall des Formel-1-Piloten Niki Lauda trifft er aber auf fast schon makabre Weise zu, denn Lauda überlebte einen verheerenden Unfall am Nürburgring 1976 nur knapp und trug schwerste Verbrennungen sowie Verätzungen der Lunge davon. Daniel Brühl spielt ihn in «Rush» virtuos als Unsympath, sein Englisch mit österreichischem Akzent entlockt dem Kinopublikum indes unweigerlich ein Lächeln. Der Regie-Routinier Ron Howard rückt den Wettstreit Laudas mit dem lebenslustigen Briten James Hunt (Chris Hemsworth) in den Fokus seines Rennfahrerdramas, das «Le Mans» mit Steve McQueen aus dem Jahr 1971 locker abhängt. Neben den überzeugenden Hauptdarstellern setzt sich auch Alexandra Maria Lara als Niki Laudas Ehefrau Marlene gekonnt in Szene – sie ist die stille Siegerin.
jzb.Wenn das Formel-Eins-Duell des Jahres 1976 kein Stoff für großes Kino ist, was dann? James Hunt aus England, lässigster Womanzier der Renngeschichte, kämpft gegen Niki Lauda aus Österreich, Vorläufer der Mensch-Maschine. Dann: Horrorunfall auf dem Nürburgring, Lauda in Flammen - und Rückkehr noch vor dem Finale. Peter Morgan und Regisseur Ron Howard machen ein Duell der Lebensentwürfe daraus, Chris Hemsworth und Daniel Brühl spielen die würdigen Konkurrenten.
Tobias KniebeGalerieo




