Only Lovers Left Alive
Jim Jarmusch, USA, GB, Deutschland, Frankreich, Zypern, 2013o
Adam und Eve sind zwei kunstsinnige Vampire, geheimnisvoll verbunden über Kontinente hinweg: Adam (Tom Hiddleston) lebt in Detroit und mischt dort in der Musikszene mit, Eve (Tilda Swinton) schwebt durch das nächtliche Tanger. Als Adam ernsthaft genug hat vom Leben, eilt Eve herbei, und plötzlich hat das uralte und ewig junge Paar mit chaotischen Zuständen zu kämpfen.
In Jarmuschs Vampirfilm geht es nicht ums Jagen und Blutsaugen -- Adam und Eve ernähren sich politisch korrekt von Blutkonserven. Es geht um die Unsterblichkeit der Kunst und der Liebe und wie sich beides immer wieder erneuert. Jarmusch setzt all das mit verführerischem, verträumtem Ästhetizismus um. Seine Vampire sind verklärte Engel und wilde Tiere zugleich -- was niemand schöner verkörpern kann als Tilda Swinton. Fr/Sa 23 Uhr.
Christine LötscherZombies, so werden in Jim Jarmuschs wunderbar lebensmüdem Vampirfilm Only Lovers Left Alive die Fleischfresser, also wir Sterblichen genannt. Die Untoten haben für sie wenig mehr als Verachtung übrig. Ihr Blut genießen sie lieber abgefüllt, gleich gutem Wein. Überhaupt sind Adam (Tom Hiddleston) und seine mit ihm in Liebe verbundene Gefährtin Eve (Tilda Swinton) die wohl kultiviertesten ihrer Art, die jemals auf der Kinoleinwand zu sehen waren. An Büchern und edlen Musikinstrumenten (sowie ebensolchen Plattenpressungen) interessiert, gleichen sie zwei Hütern all der schönen Dinge, die das irdische Leben im Lauf der Jahrhunderte hervorgebracht hat. (...) Wie schon vergangene Genre-nahe Arbeiten Jarmuschs, etwa der Western Dead Man, ist auch diese zuallererst an den existenziellen Befindlichkeiten ihrer Figuren interessiert. Die Dialoge wechseln ohne Verluste zwischen Lakonie und Romantik. Das gesamte Design des Films, von seinen nachtgelben Außenaufnahmen bis zu den wie ein Trödelmarkt angefüllten Interieurs, in denen der Lethargie gefrönt wird, ist ein einziges Sehvergnügen.
Vampire haben alle Zeit der Welt, und das hat aus dem jahrhundertetreuen Ehepaar Tilda Swinton und Tom Hiddleston zwei ziemliche Bildungshuber gemacht, die sich in jeder Epoche zurechtfinden, nur nicht in der Gegenwart - zu laut, zu schmutzig und vom Kulturkollaps bedroht. Jim Jarmusch stellt in seinem besten Film seit Langem eine wunderschöne Stimmung des Verfalls her.
Susan VahabzadehQuand Jim Jarmusch raconte une histoire de vampires, c’est pour le plaisir poétique de conjuguer le thème romantique de l’amour éternel avec les notes ironiques de la modernité et les métamorphoses mélancoliques du temps qui délabre les villes. Une atmosphère jazzy, pleine de nostalgie amoureuse et de désenchantement drolatique.
Marie-Noëlle TranchantIl suffisait d’une bonne métaphore (ces vampires-dandys sublimes) pour que Jarmusch livre son film le plus séduisant et intime.
Jean-Marc LalanneSi Only Lovers Left Alive trouble à ce point, c’est que, sans effort, du moins apparent, il fait surgir dans la texture imagée et minimaliste de ses plans la singulière emprise de l’inexistant sur l’existence.
Didier PéronGalerieo








