Black Dog

Guan Hu, China, 2024o

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Chixia am Rande der Wüste Gobi im Nordwesten Chinas ist 2008 eine heruntergekommene ehemalige Bergbaustadt mit verfallenden Häusern. Nach 10 Jahren Gefängnis kehrt der ehemalige Sänger und Zirkusmotorradfahrer Lang in die Stadt zurück, wo streunende Hunde zur Plage geworden sind. Zwecks Resozialisierung soll der Wortkarge Hunde fangen. Doch er lässt sie lieber laufen und freundet sich mit einem schwarzen Windhund an, auf den eine Prämie ausgesetzt ist.

Keine Frage, der chinesische Regisseur Guan Hu weiss, wie man wirkungsvolle Filme macht. Mit seinem Schlachtgemälde The Eight Hundred (über den Widerstand chinesischer Soldaten im japanisch umzingelten Shanghai von 1937) schuf er 2020 einen der grössten Blockbuster der national(istisch)en Filmgeschichte. In Black Dog nun schlägt er eher Töne wie sein sozialkritischer Landsmann Jia Zhang-ke an, der auch eine Nebenrolle hat (und dessen Werk gerade im Zürcher Filmpodium zu sehen ist): Der chinesische Superstar Eddie Peng kehrt im Jahr 2008 als der einstige Rocker und Motorrad-Hasardeur Lang nach zehnjähriger Gefängnisstrafe in eine desolate Industriestadt am Rand der Wüste Gobi zurück. Langs Vater, ein todkranker Alkoholiker, führt dort einen verwahrlosten Zoo, und ein Metzger, der Lang den Tod seines Neffen anlastet, droht dem Heimkehrer mit allem Bösen. Zur Resozialisierung teilt man ihn einer Bande von Stümpern zu, welche die Stadt von streunenden Hunden säubern sollen, während aus den Lautsprechern die Parolen des Regimes über eine verheissungsvolle Zukunft plärren. Hu schlägt aus dieser gespenstischen Szenerie auf betörende Weise Kapital. Schon in der ersten Einstellung überschlägt es kurz vor der Stadt den Bus, in dem Lang anreist, weil aus dem Nichts eine Hundemeute auftaucht und mit dem Geräuschpegel einer ganzen Pferdeherde vorbeiprescht. Später wird es ein Erdbeben und einmal eine Sonnenfinsternis geben, die zu einem spektakulären Exodus der Schaulustigen in die vorstädtische Mondlandschaft führt, während im Zentrum die Zootiere übernehmen wie in Kusturicas Underground. Derweil wird unser beharrlich stummer Einzelgänger in Sergio-Leone-Manier nach und nach alle Widersacher bodigen, sämtliche Unfälle unbeschadet überstehen und sich, ach ja, mit einem schwarzen Windhund anfreunden, der aus unerfindlichen Gründen zur öffentlichen Gefahr stilisiert wird. Wie gesagt: Die Western- und Noir-Effekte sitzen, der Humor ist so schwarz wie trocken, nur die Figuren bleiben schemenhaft. Sie kommen, handeln und gehen, wie es das Drehbuch verlangt – Hauptsache der anfängliche Looser geht als Sieger von dannen. Black Dog gewann in Cannes den Hauptpreis der Nebensektion «Un certain regard». Es wird Elogen hageln, keine Frage.

Kerstin Blank
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Zürich
Riffraff Freigabe: 16/16 o
Saal 1 Mand/d/f


Galerieo

Filmdateno

Originaltitel
Gou Zen
Synchrontitel
Black Dog - Weggefährten DE
Genre
Drama
Länge
116 Min.
Originalsprache
Chinesisch
Bewertungen
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ØIhre Bewertung7.2/10
IMDB-User:
7.2 (2657)
Cinefile-User:
< 3 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen

Cast & Crewo

Eddie Peng Yu-YanLang Yonghui
Tong LiyaPutao
Jia Zhang-keUncle Yao
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