L’empire
Bruno Dumont, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal, 2024o
Hinter dem ruhigen Schein eines Fischerdorfes in Nordfrankreich liefern sich die Ritter zweier rivalisierender interplanetarer Reiche einen erbarmungslosen Kampf. Die Ankündigung der Geburt des Margat, einer Bestie der Endzeit mit dem falsch-unschuldigen Aussehen ihres Sprösslings, verschärft den Konflikt zwischen den ausserirdischen Kräften des Guten und des Bösen.
Der neuste Streich des französischen Filmautors Bruno Dumont ist eine sieben Millionen Euro teure Science-fiction-Parodie. Sie vereint eine ganze Armada von Raumschiffen und Lichtschwertern, Laien-Darsteller:innen und Stars. Und sie zeigt Dumont – nach dem mit und gegen Léa Seydoux gedrehten Mediendrama France – erneut als Dekonstrukteur, der diesmal das System der Big-Budget-Produktionen gegen sich selbst kehrt. Darin liegt die Faszination dieses gross angelegten Sabotage-Unterfangens: Die kostspielige Welt der Science-Fiction läuft auf einen ebenso obskuren wie lächerlichen Konflikt zwischen Gut und Böse hinaus. Dumonts Anti-Blockbuster ist eine Attacke auf die Major Studios, welche die Filmindustrie Jahr für Jahr mit derlei austauschbaren Vehikeln zu retten vorgeben.
Émilien Gür