Le règne animal
Thomas Cailley, Frankreich, 2023o
In einer Welt, die von einer Welle von Mutationen heimgesucht wird, die einige Menschen nach und nach in Tiere verwandeln, setzt François alles daran, seine Frau zu retten, die von dieser mysteriösen Krankheit betroffen ist. Während die Region von neuartigen Kreaturen bevölkert wird, nimmt er ihren 16-jährigen Sohn Emile mit auf eine Suche, die ihr Leben für immer verändern wird.
Ein Vater (Romain Duris) und sein pubertierender Sohn (Paul Kircher) ziehen in den Süden Frankreichs, um bei der Mutter zu sein, die in eine Spezialklinik vebracht wurde: Sie leidet unter einer mysteriösen Krankheit, die Menschen graduell zu Tieren (ganz verschiedener Arten) mutieren lässt. Diese dystopische Vision von Regisseur Thomas Cailley ereignet sich aber nicht in einer Zukunft, sondern ganz bewusst in einer Realität, die sich wie die heuitge anfühlt. Die Reaktionen der Gesellschaft gegenüber den Mutanten, die von Verständnis und Liebe bis zu totaler Ablehnung gehen, beackern denn auch nicht überraschend aktuelle Themen wie Ausgrenzung oder Inklusion. Der Film gemahnt an David Cronenberg, an Zombiefilme oder Gräns von Ali Abbasi. Er bewegt sich gewitzt zwischen Sciencefiction, Familienmelodram, Coming-of-Age-Geschichte, Action- und Liebesfilm, zwischen Arthouse- und Unterhaltungskino, kombiniert traditionelle Maskenbildkunst mit digitalen Effekten. Zwar hat man dauernd das Gefühl, alles schon mal gesehen zu haben, aber eindeutig nicht in dieser Mischung.
Till Brockmann