Una noche sin luna
Germán Tejeira, Uruguay, 2014o
Drei Männer sind an Silvester auf dem Weg in eine Kleinstadt in Uruguay: Der geschiedene Taxifahrer César versucht die Liebe seiner Tochter Lucia zurückzugewinnen. Der Zauberkünstler Antonio bleibt auf dem Weg zu einem Silvester-Auftritt stecken und verbringt die Nacht gemeinsam mit der Maut-Kontrolleurin Laura. Der Folkloresänger Miguel sitzt im Gefängnis, bekommt für den Jahreswechsel aber einen Freigang, um wieder einmal vor Publikum auftreten zu können.
Ein Zauberkünstler, der an einer Mautstelle sein Kaninchen verliert und ein Herz gewinnt; ein Musiker auf Gefängnisurlaub, dem ein zerstreutes Publikum anfänglich nicht zuhören will; ein geschiedener Taxifahrer, dem nach langer Fahrt mehr Zeit als erwartet mit seinem Töchterchen geschenkt wird: Es braucht etwas Geduld, bis man bei diesem filigran gesponnen Erstling aus Urugay merkt, wie die drei Plots zusammenspielen und worin - abgesehen von einem Stromausfall - ihre gemeinsame Pointe besteht. Dreimal sind die Protagonisten gänzlich unspektakuläre, in die Jahre gekommene, Männer, die keine grossen Worte über Verlorenes machen, dreimal beschert ihnen diese mondlose Silvesternacht etwas, mit dem sie nicht mehr gerechnet hatten. Germán Tejeira erzählt diese Geschichten über die unverhofften Geschenke des Lebens mit leiser Melancholie, feinem Humor und einer gut verträglichen Prise Sentimentalität. Feines lateinamerikanisches Autorenkino par excellence.
Andreas FurlerGalerieo





